Schlossfestspiele: Neuer Intendant hat junge Leute im Blick
Die WZ sprach mit dem neuen Intendanten der Neersener Schlossfestspiele.
Neersen. „Herzlichen Glückwunsch!“ „Super!“ „Wundervoll!“ Die Kommentare auf der Facebook-Seite der Neersener Schlossfestspiele sind eindeutig: Viele freuen sich auf den neuen Intendanten Jan Bodinus. Am Mittwochabend war er vom Vorstand des Festspiel-Vereins einstimmig zum Nachfolger von Astrid Jacob gewählt worden.
Zurzeit inszeniert Bodinus in Hannover — doch „der Niederrhein ist mir sehr vertraut“, erklärt der vielseitige Theatermacher beim Telefongespräch mit der WZ. 1963 in Zürich geboren, machte er sein Abitur in Krefeld. Sein Schauspielstudium absolvierte er in Bochum, wo Norbert Kollakowsky — von 1992 bis 1995 Intendant in Neersen — sein Lehrer war. „Etwa 1991, ’92 habe ich auch selbst dort auf der Bühne gestanden“, erinnert sich Bodinus — in welchen Stücken genau, weiß er nicht mehr (laut WZ-Archiv war es 1992 in „Der Lügner“). Auch Neidhardt Nordmann, 1996 bis 2000 Leiter der Festspiele, lernte er damals kennen.
Demnächst wird der 51-Jährige selbst die Stücke für die Neersener Spielzeit 2015 vorstellen — seine Pläne dazu hat er schon am Mittwoch dem Festspielverein erläutert. „Im Vergleich zur Intendanz von Astrid Jacob muss sich nicht viel ändern. Wir haben eine gemeinsame Sprache im künstlerischen Bereich“, sagt Bodinus. Auch viele aus dem „tollen Ensemble“ werde man wohl im nächsten Sommer wiedersehen.
Astrid Jacob hatte dem Festspielverein Jan Bodinus als ihren Nachfolger vorgeschlagen. Eine „eigene Handschrift“ will er natürlich trotzdem entwickeln. Auch dazu hat Bodinus schon einige Ideen. So möchte er einen Club „Junge Schlossfestspiele“ gründen, in dem junge Leute auch selbst Theater machen können. Und die Außenwirkung der Freilichtbühne möchte er ebenfalls optimieren.