Schützenfest: Feucht, aber fröhlich
Das Wetter spielte nicht immer mit, dennoch war es ein gelungenes Fest mit einigen Neuerungen und Überraschungen.
Vorst. Noch um kurz vor 18 Uhr wurde am Freitag in Vorst letzte Hand angelegt am Schmuck für das Schützenfest. Bei strahlendem Sonnenschein wurden im Umfeld des Königshauses an der Oedter Straße letzte Schleifen in den Maien angebracht. Vorst putzte sich für das Wochenende heraus. Und dass die Vorhersage ein eher kühles Wetter und auch den ein oder anderen Regenschauer angekündigt hatte, störte nur am Rande.
„Wenn acht Kapellen spielen, muss auch die Sonnen scheinen,“ entschied König Robert Reiners. Auch wenn er wusste, dass das mit der Sonne nicht so recht klappen würde. Aber bei dem großen Festumzug am Sonntag blieb es zumindest trocken. Und so strahlte das Königshaus mit Robert Reiners und seiner Königin Elisabeth sowie den Ministern Heinz-Josef Köhler und Karl-Heinz Demandt und ihren Frauen. Spektakulär war wie immer der Anblick der Hofdamen in ihren schönen Kleidern. Dies war aber nur einer der Höhepunkte eines gelungenen Festes.
Uli Loyen, Hauptmann und Vorsitzender der ausrichtenden St.Sebastianus Schützenbruderschaft Vorst, wies beim sonntäglichen Frühschoppen auf einige Neuerungen hin: Erstmals fing das Festwochenende mit dem Dorfabend an. Ein voller Erfolg im proppenvollen Zelt, zu dem es einige Überraschungen für den König gab. Rund 30 seiner Kollegen von der Volksbank Kempen kamen — versehen mit Kronen — zu dem rustikalen Abend. Seine Leutnantgruppe unterhielt mit einem besonderen Bauchtanz, und auch die Hofdamen der beiden Vorster Junggesellen-Bruderschaften überraschten mit einem Tanz.
Der erste Umzug am Samstag musste wegen Regen verkürzt werden, und beim Zug zum Königsgalaball am Abend hielt so mancher Schützenbruder Säbel und Regenschirm in der Hand. Präses Ludwig Kamm, Bürgermeister Thomas Goßen und viele Majestäten befreundeter Vereine machten Robert I. und Elisabeth I. beim Ball ihre Aufwartung. Und feierten zum Musik der Kapelle „Saturn“ bis in die tiefe Nacht. Heinz-Josef Köhler hatte mit der Kapelle eine besondere Version des Hits „Seemann, lass das Träumen“ einstudiert, umgetextet auf „Robert, lass das Träumen“, inklusive einer Strophe in Vorster Mundart.
Mit der Gotthardus-Prozession, die traditionell unter dem Vorzug der Kehner Junggesellen stattfand, begann der Sonntag, welcher der optische Höhepunkt des Festes war. Angeführt von General Herbert Nilges, der vor 25 Jahren im Rock der Kander König war, zogen acht Kapellen, viele Pferde und hunderte Schützen aus Vorst und den Nachbarorten durch Käermes-Voorsch, paradierten an der Kirche vor den Majestäten und ließen den Sonntag im Festzelt ausklingen.