Willich Seit 10 Jahren trifft sich die Jugend im KaRo11

Im Jahr 2007 wurde das Kinder- und Jugendzentrum an der Rohrzieherstraße eröffnet.

Foto: Kaiser

Willich. Der zehnte ist ein ganz besonderer Geburtstag. Das finden auch Natalie Piepenbring und Kai Kasner vom Team des Kinder- und Jugendzentrums KaRo11. Zum ersten Mal sind es zwei Ziffern, die das Alter festhalten. Wenn es dann noch zehn bewegte und spannende Jahre waren, dann ist die Motivation, zu feiern und auch einmal zurückzublicken groß. Die Diplom-Sozialpädagogin und der Sozialpädagoge laden daher zusammen mit ihren Teamern für kommenden Samstag, 2. September, zu einem Geburtstagsfest ins KaRo11 ein.

„Ich weiß noch genau: Ich befand mich in meinem Anerkennungsjahr, das ich in der Hülse in Willich machte, als die Gespräche aufkamen, dass in Wekeln ein Jugendzentrum entstehen soll“, erinnert sich Piepenbring. Damals konnte sie allerdings noch nicht ahnen, dass dies einmal ihr Arbeitsplatz werden würde. Im September 2007 ging das KaRo11, in Trägerschaft der Willicher Pfarre St. Katharina, mit einer Eröffnungsfeier an den Start. Damals lag die Einrichtung nahezu in Alleinlage am Rand von Wekeln. Es gab keine asphaltierte Straße, sondern nur eine befestigte Baustraße, und von einem Bürgersteig war weit und breit nichts zu sehen. Geplant war das Jugendzentrum zu seiner Zeit gar nicht an dieser Stelle. Es sollte eigentlich in den ehemaligen Stallungen des Begegnungszentrums Krumm, mitten im Herzen von Wekeln gelegen, entstehen. Doch ein Brand machte diese Pläne zunichte. Die Stallungen waren nicht mehr zu retten und mussten abgerissen werden.

Ein Neubau stand an, und die Kirchengemeinde entschloss sich, das Grundstück an der Rohrzieherstraße im Gewerbegebiet dafür zu nutzen und nicht die Fläche am Krumm. Die mangelnde Infrastruktur, zu der auch eine fehlende Busverbindung gehörte, machte es am Anfang nicht leicht, die Kinder und Jugendlichen an das neue Angebot heranzuführen. Es war eine Herausforderung, aber es gelang dem Team, zu dem ab 2008 Piepenbring gehörte.

„Unsere Angebote kamen an, wobei wir damals wie heute schauen, was sich die Kinder und Jugendlichen wünschen. Wir holen sie da ab, wo sie stehen“, sagt die Diplom-Sozialpädagogin. Die neuen Medien tun das Übrige hinzu. Über WhatsApp und Co. mal eben eine Info herausschicken, was am Nachmittag oder am Abend in der Einrichtung stattfindet, schafft Verbindung.

Die Randlage vom KaRo11 ist dabei schon lange nicht mehr gegeben. Neben der Weiterentwicklung des Gewerbegebietes hat sich die Wohnbebauung herangeschoben. Straße, Bürgersteig, Busverbindung — alles ist inzwischen gegeben. Das KaRo11 ist nicht mehr ein Außenposten von Wekeln, sondern fest angewachsen.

Die Ferienspiele in der Kinder- und Freizeiteinrichtung sind ein fester Begriff geworden, und die jeweils zweimal im Jahr stattfindenden Mädchen- und Jungenabende sind nicht mehr wegzudenken. Zu einem Renner sind die Kinderdiscos geworden, die das Team zu Karneval und zu Nikolaus für alle Sechs- bis Zwölfjährigen anbietet.

In Sachen Team setzen Piepenbring und Kasner auf ihre Teamer. Dabei handelt es sich um die Jugendlichen, die den Angeboten für die Jüngeren entwachsen sind und die sich mit ihren eigenen Erfahrungen dieser Zeit gekonnt in die Arbeit mit den Kindern einbringen. „Ohne unsere Teamer könnten wir viele Angebote gar nicht stemmen. Sie leisten tolle Arbeit“, sagt Kasner, der seit 2011 zum Leiterteam gehört. Die jungen Leute bilden das Herzstück im KaRo11 mit.

In den zehn Jahren gab es inhaltlich immer wieder Veränderungen, und auch die Räume des Gebäudes haben immer mal wieder neue Nutzungsaspekte erhalten. So ist gerade aus einem ehemaligen Abstellraum ein Teamer-Raum entstanden. Zu den lichtdurchfluteten Räumen kommt das Außengelände mit dem Bauwagen, den die Jugendlichen in Eigenregie betreiben.