Stadtgeflüster Spargel, Sport und eine Torte
Diesmal geht’s um auffällige Reklame, Schaukästen und einen (wieder) eifrigen Blogger.
Willich/Tönisvorst. Wer es (immer) noch nicht gemerkt haben sollte: Wir befinden uns mittendrin in der beliebten Spargelsaison. Diese begann in diesem Jahr am 9. April und endet traditionell am Johannistag (24. Juni). Auf einem Feld neben dem Niederheider Hof werden die wesentlichen Fakten auf den Punkt gebracht. Dort hat der Berderhof auf einem landwirtschaftlichen Anhänger eine große Werbetafel mit folgender Aufschrift anbringen lassen: Boah, watt Spargel! In diesem Sinne wünschen wir einen guten Appetit.
Nach einem guten Essen kann ein wenig Bewegung nicht schaden. Beim traditionellen Tischtennis-Turnier der Rehabilitations- und Behinderten-Sportgemeinschaft (RBSG) Tönisvorst nahmen mehr als 50 Spieler aus sieben Vereinen teil. Es wurde in fünf Klassen gespielt. Friedhelm Heykes, Bernhard Kraemer und Jakob May waren vom gastgebenden Verein in der Leistungsklasse B vertreten. May konnte sich bis in die Endrunde vorkämpfen, musste sich jedoch mit dem undankbaren 4. Platz zufriedengeben. Von den in der Leistungsklasse D eingesetzten Spielern Stanislaw Bryla und Oswald Liers kämpfte sich Bryla bis ins Endspiel vor. Hier war er jedoch Manfred Metschulat (Marl-Hüls) unterlegen und erreichte den 2. Platz. Alle Beteiligten lobten die hervorragende Organisation und die Turnierleitung, die diesmal in den Händen von Rainer Falk lag.
Wir bleiben sportlich. Alpha Combat System, US Navy Seals — diese Begriffe klingen ein wenig furchteinflößend. Dahinter verbirgt sich eine Selbstverteidigungstechnik, die jetzt der Judo-Club Schiefbahn anbietet. Entwickelt wurde sie von der legendären Seals, der Spezialeinheit der US-Marine. Am 30. Mai ab 14 Uhr bietet der JCS dazu einen Lehrgang in der Halle der Leonardo-Da-Vinci-Gesamtschule an. Teilnahmegebühr: 17 Euro. Anmeldung bis 24. Mai per E-Mail an:
In Dortmund fand ein Wettbewerb mit Beteiligung aus der Region statt. Und auch wenn keine reguläre Sportdisziplin im Fokus stand, war körperliche Fitness beim Landschaftsgärtner-Cup NRW 2015 nicht verkehrt. Mit dabei: Christoph Ohligs aus Willich, der zusammen mit Frank Dargel aus Niederkrüchten ein Team bildete. Sie schafften es bis in die Endausscheidung, für einen Platz auf dem Siegertreppchen fehlten ihnen letztlich nur wenige Punkte. Die Auszubildenden aus den GaLaBau-Fachunternehmen Welters (Niederkrüchten) und der Segler und Wegner GbR in Willich mussten sich mit dem vierten Platz zufriedengeben. Auf dem Programm standen Pflanzenkunde und BWL-Wissen, aber auch praktische Herausforderungen wie das Gestalten eines neun Quadratmeter großen Gartenausschnitts unter Zeitdruck.
Wer ganz ohne Zeitruck durch den Konrad-Adenauer-Park in Willich schlendert, dem fallen immer wieder einige Besonderheiten auf. So zum Beispiel, dass die Schaukästen am Eingang Bahnstraße nach wie vor an Schäbigkeit kaum zu übertreffen sind. Den Verantwortlichen der FDP macht es nicht einmal etwas aus, dass dort ein Werbeplakat mit einem längst verstorbenen Politiker hängt. Auf der anderen Parkseite steht ein Gedenkstein, der an die Dienstzeit der englischen Streitkräfte im Stahlwerk Becker erinnert. Die Schrift konnte der Flüsterer jüngst allerdings kaum entziffern: Kinder hatten den Stein als hervorragend Mal-Unterlage entdeckt und farblich stark „verziert“.
Beim Thema schäbiger Schaukasten erinnern wir uns an die „Silberne Zwiebel“ der Anrather SPD. Diese hatte damit kürzlich die Technische Beigeordnete Martina Stall „geehrt“, da ein solcher Schaukasten im Hochzeitswäldchen vor einem Jahr zerstört wurde, aber trotz gegenteiliger Versprechungen nicht repariert wurde blieb. Das ist mittlerweile aber geschehen. „Es hat ein bisschen gedauert, aber nun sieht er wieder wunderbar aus. Mit dem Ergebnis sind wir sehr zufrieden“, so Hendrik Pempelfort, SPD-Vorsitzender in Anrath mit einem Augenzwinkern.
Eine Europawoche ging jetzt an der Robert-Schuman-Gesamtschule in Willich zu Ende, die bekanntlich auch Europaschule ist. Den Auftakt lieferten die Jahrgänge 5 und 6, die gemeinsam mit den Musiklehrern ein vielseitiges musikalisches Programm vorbereitet hatten. Unter anderem spielten die rund 150 Schülerinnen und Schüler der 5. Klasse gemeinsam auf Glockenspiel, Gitarre, Keyboards und anderen Instrumenten die Europahymne. Der 8. Jahrgang stellte seine Ergebnisse zu europäischen Künstlern dar, der 10. Jahrgang hatte sich intensiv im Fach Geschichte mit den Gründungsvätern der Europäischen Union beschäftigt. Das Theaterstück „Der Mythos Europa“ wurde aufgeführt — und sogar eine Europatorte war gebacken worden.
Sie erinnern sich: Vor einer Woche meckerte der Stadtflüsterer an dieser Stelle darüber, dass der CDU-Bundestagsabgeordnete Uwe Schummer seit Ende März sein Internet-Tagebuch aus Berlin nicht mehr bedient. Kaum stand dies in der WZ zu lesen, kam natürlich ein neuer Eintrag des Neerseners. Themen: Ein Gespräch über Schummers Erfahrungen bei der Staatenprüfung zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in Genf und eine Diskussion im Haus der Caritas in Viersen über die Sterbebegleitung.
Der Schützenzug „Echte Schibbahner“ der St. Sebastianus-Bruderschaft ermittelte am Vatertag seinen neuen König. Nach einem spannenden und umkämpften Wettbewerb unter sechs Anwärtern schaffte es Heinz-Gerd Hahlen schließlich mit dem 490. Schuss zum sechsten Mal die Königswürde zu erringen. Seine Minister sind Ralf Hammelstein und Harald Braun. Der Willicher Offizierszug „al te same“ hat sich dagegen einen König „geangelt“: Die ASV-Schützen hatten für ihren Wettbewerb keinen Schießstand gewählt, sondern eine Enten-Angel-Bahn angeschafft. 70 quietschgelbe Entchen — von unten mit unterschiedlichen Punktzahlen beschriftet — paddelten lustig im Kreis, die Schützen mussten für die Königswürde eine aus den Einzelpunkten zusammen gerechnete Schnapszahl „erangeln“. Sieger wurde mit der 78. Angel Spieß Hans Willi Schmitz. Minister ist Hauptmann Kalle Schmitz.
Beim Thema Schützenfest erinnern wir uns an die vergangene Woche. In Vorst, seit jeher ein Zentrum des sommerlichen Brauchtums, schwärmt man bis heute von den schönen Kander-Tagen unter König Jan I. (Nössemes). Besonders gut gefallen hat es offenbar auch Pfarrer Ludwig Kamm. Den Eindruck hatte man zumindest beim Festzug, an dem er mit Pfarrer Bernd Pätzold und Bezirksbundesmeister Ulli Loyen in der Kutsche teilnahm. Ludwig Kamm winkte dabei wie ein Profi seinen Schäfchen zu.
Wo wir gerade noch die geistlichen Themen erreicht haben: Gold- und Diamantkonfirmation wurde jetzt in St. Tönis gefeiert. Nach einem Gottesdienst in der evangelischen Kirche an der Hülser Straße gab es ein gemütliches Beisammensein im Gemeindehaus.