„Keine Werbung für die Kommunalpolitik“ SPD kritisiert Verzögerungen bei Outdoor-Fitnessplätzen

Willich · Seit vielen Jahren stehen sie im Haushalt, doch es hapert bei der Umsetzung: Fitnessgeräte für die Parks. Die SPD wirft der Verwaltung um Bürgermeister Christian Pakusch indirekt vor, ihren Errichtung nachrangig gegenüber eigenen Vorzeigeprojekten zu behandeln.

Jedes der Willicher Stadtteile soll eine Sportanlage im Freien bekommen.

Foto: dpa/Sebastian Kahnert

(jbu) Vor mehr als sieben Jahren haben die Sozialdemokraten Outdoor-Fitnessplätze für Willich beantragt, um die Freizeitangebote im Stadtgebiet zu verbessern. Diese Sportgeräte im Freien wurden dann auch politisch für jeden Stadtteil beschlossen. Doch trotz mehrerer Willensbekundungen der Verwaltung sei bislang wenig passiert, heißt es nun von der SPD in einer Pressemitteilung.

„Das ist für viele Bürger ärgerlich, wenn gleichzeitig Wünsche des Verwaltungschefs und seiner Partei in Millionenhöhe durch die Gremien geprügelt werden und innerhalb weniger Monate in die Umsetzung gehen sollen. Zumal wir mit den Outdoor-Fitnessplätzen bei geringen Kosten wesentlich mehr Menschen in unserer Stadt ansprechen als mit den Luftschlössern des Bürgermeisters“, kritisiert der SPD-Vorsitzende Lukas Maaßen scharf und meint die innerhalb weniger Monate geplante Pumptrack-Anlage für 450.000 Euro in Schiefbahn, dem Vorzeigeprojekt von Bürgermeister Christian Pakusch (CDU) und der CDU.

Grund für den Ärger: Zuletzt habe die Stadt im November 2021 in der Sitzung des Ausschusses für Sport und Freizeit mitgeteilt, dass sich der Outdoor-Fitnessplatz in Alt-Willich weiter verzögere und man keine Zeitschiene nennen könne. „Das Merkwürdige daran ist nicht die erneute Verzögerung, sondern dass die Verwaltung nicht zum Fitnessplatz in Schiefbahn informierte“, erklärt Maaßen. 2019 konnte sich die SPD nämlich damit durchsetzen, den ersten Fitnessplatz doch nicht in Alt-Willich, sondern in Schiefbahn zu errichten.

Dieser Schritt sei nötig geworden, so die Partei, weil die Errichtung einer Anlage im Konrad-Adenauer-Park erst mit Bau der Katharinenhöfe erfolgen sollte. Damals wurde als Baustart das Jahr 2021 genannt. Die Umgestaltung des Kurt-Schumacher-Parks in Schiefbahn und die Errichtung eines Outdoor-Fitnessplatzes sollte deshalb früher beginnen. Maaßen hat nun bei der Verwaltung nachgefragt, was aus den Plänen für Schiefbahn geworden sei und wie es mit der Umsetzung in Anrath und Neersen aussehe.

„Die Geschichte über die Outdoor-Fitnessplätze in Willich ist keine Werbung für die Kommunalpolitik und wird vor allem junge Menschen abschrecken, sich vor Ort einzusetzen“, sagt Maaßen. Dass es anders geht, habe das Verfahren um die Pumptrack-Anlage gezeigt, so der Landtagskandidat: „Wenn es nach dem Bürgermeister geht, soll noch in diesem Jahr Baubeginn sein, obwohl es kein Konzept zu Parkplätzen, Toiletten und sozialer Betreuung durch Streetworker gibt“, sagt Maaßen, „wie kann es also sein, dass sich die Errichtung der Fitnessplätze über fast ein Jahrzehnt hinzieht?“

(jbu)