St. Tönis: Tschüss, Frau Hüskes!
Interview: Die langjährige Rektorin der Grundschule Corneliusstraße verabschiedet sich.
<strong>St. Tönis. Diese Frau hat ungezählte Tönisvorster Schulkarrieren - auf jeden Fall deren Anfänge - begleitet. Kirchplatz und Hülser Straße in St. Tönis, Schützenstraße in Vorst und schließlich die Corneliusstraße in St. Tönis, das sind ihre Stationen in fast 35 Jahren als Lehrerin, Konrektorin und Rektorin. Nun packt sie nur noch elf Mal ihre Tasche fürs Büro und Klassenzimmer. Denn Barbara Hüskes sagt "tschüss" und klappt ein neues Lebenskapitel auf - ohne Unterricht und Stundenplan.
Wann hat sich bei Ihnen der Wunsch festgesetzt, Lehrerin zu werden?
Barbara Hüskes: Sehr früh. Tatsächlich schon im ersten Schuljahr. Als mein damaliger Rektor mich fragte, was ich denn später einmal werden wolle, habe ich ihm geantwortet: "Lehrerin." Ja, so war’s!
Wo haben Sie studiert?
Hüskes: An der Pädagogischen Hochschule in Neuss. Das war 1970. Meine Tochter war damals in den Kindergarten gekommen und so konnte ich mein Studium beginnen. Das war eine schöne Zeit in Neuss, so überschaubar, jeder kannte jeden. Aber es war auch anstrengend. Ich hatte als erstes Hauptfach Sport gewählt und war nahezu vier Jahre raus. Da musste ich trainieren.
Sie sind Krefelderin, aber Ihre beruflichen Stationen haben alle mit Tönisvorst zu tun.
Hüskes: Stimmt. Das begann schon mit meinem ersten Praktikum fürs Studium, das ich an der Schule Am Kirchplatz absolviert habe. Damals war die Hülser Straße übrigens noch deren Dependance. 1973 kam ich dann als Lehramtsanwärterin zum Kirchplatz.
Da muss es Sie besonders schmerzen, dass diese, also Ihre erste Station als Lehrerin, nun ein Auslaufmodell ist.
Hüskes: In der Tat, das stimmt mich auch sehr traurig.
Wir überspringen nun Stationen und reden über die Schule Corneliusstraße. Das muss doch eine wundervolle Aufgabe gewesen sein, diese neue Schule aufzubauen.
Hüskes: Oh ja, wir fingen mit zwei ersten und einer zweiten Klasse, also rund 80 Schülern an der Corneliusstraße an. Zu dritt hockten wir bei unseren Konferenzen um meinen Schreibtisch. Es waren wunderschöne Jahre, überhaupt hatte ich schöne Jahre in meiner Laufbahn, hatte immer nette Kollegen, nette Eltern und nette Kinder um mich.
Was wünschen Sie Ihrer Nachfolgerin und Ihrer Schule?
Hüskes: Meiner Nachfolgerin Hanna Ulrike Dau wünsche ich, dass ihr der Einstieg gut gelingt und dass ihr die Kinder und Eltern das gleiche Vertrauen entgegen bringen, wie sie es mir entgegen gebracht haben. Der Schule wünsche ich, dass sie sich gut entwickelt und eine gute Zweizügigkeit erhalten bleibt.
Was werden Sie ab dem 1. Februar, wenn Ihre so genannte Freistellungsphase beginnt, tun?
Barbara Hüskes: Geboren 1946 in Krefeld-Uerdingen; verheiratet, zwei Kinder (Sohn und Tochter); 1970-1973 Studium an der Pädagogischen Hochschule in Neuss; 1973 Lehramtsanwärterin Am Kirchplatz; 1975 bis 1990 Lehrerin an der Grundschule Hülser Straße; 1990 bis 1994 katholische Grundschule Vorst; danach wieder Am Kirchplatz, ab Mitte der 90er Jahre dort Konrektorin; 1998 Wechsel zur Grundschule Corneliusstraße, ein Jahr später deren Rektorin.