St. Tönis: Vom Forstwald direkt nach Lummerland
Im Forum Corneliusfeld gab’s „Jim Knopf und die Wilde 13“.
St. Tönis. "Jim Knopf und die Wilde 13": Die aufwändige Inszenierung des Michael-Ende-Klassikers im Forum Corneliusfeld durch die "Forstwalder Theatergruppe" war am Wochenende der Publikumsmagnet: Insgesamt ließen sich rund 2300 Zuschauer in vier Vorstellungen den Theaterspaß nicht entgehen. Sie sollten erleben, wie Jim Knopf (Nicole Tacken) endlich seine Identität fand. Bis es so weit war, warteten jedoch noch etliche Abenteuer auf die Akteure.
Die Hobby-Theatergruppe unter der Leitung von Joachim Pricken (56) hatte wieder alle Register gezogen. "Die Kleinen wollen wir selbstverständlich begeistern, wir legen aber auch Wert darauf, den Erwachsenen etwas zu bieten", erklärte Pricken. Die Handlung dürfte den allermeisten Zuschauern bekannt gewesen sein - trotzdem war immer wieder Raum für Überraschungseffekte: Die tolle schwarze Lokomotive, die sich auf unerklärliche Weise langsam bewegte, die vielen unterschiedlichen Bühnenbilder und so markante Charaktere wie König Alfons (Frank Wikinghoff) in einem prächtigen Gewand - das alles ergab ein märchenhaft schönes Stück.
Was allerdings ebenfalls deutlich wurde: Theaterspielen in der Forstwalder Theatergruppe ist vor allem Frauensache - so mussten Männerrollen mit weiblichen Mimen besetzt werden. Eine große Rolle spielte die Musik. Das ging damit los, dass Joachim Pricken "In der Weihnachtsbäckerei" anstimmte, bevor sich der Vorhang zum ersten Mal öffnete. Später hatte man mitunter den Eindruck, in einem Kindermusical zu sein.
Die erste Hälfte war von märchenhafter Anmut geprägt. Nach der Pause gab es dann mehr Action - die Wilde 13 trat in Erscheinung und nach und nach zeichnete sich ein Happy End ab: Vor immer wechselnden Kulissen und in tollen Kostümen gibt es Gewinner und Verlierer. Die Piraten werden Leibeigene von Jim Knopf, der mit Lukas (Nobert Hoersch) wieder ein unschlagbares Gespann bildet. Jim Knopf, der sich als Nachfahre von Kasper - einer der drei Heiligen Könige - erweist, entdeckt seine Heimat, das Land Jamballa, wo künftig alle Kinder glücklich werden sollen. Die Kinder, die den Klassiker sahen, sollten ebenfalls glücklich werden. Dieses Glück konnte am Schluss noch durch den Kauf eines Aufführungsplakates für einen Euro gesteigert werden. rudi