Vorst: Der Gabentisch von Kolping
Im Haus Vorst wurde für arme Familien und die Rumänien-Hilfe gesammelt. Der Nikolaus stieg vom Kirchturm herab.
Vorst. Klein, aber fein. So präsentierte sich am Sonntag der Weihnachtsbasar der Vorster Kolpingsfamilie im "Haus Vorst". Vor sieben Jahren hatte Marlies Roosen (70) die Idee zu dieser Veranstaltung gehabt. Diesmal waren 27 Aussteller am Start, wobei sich über die vorweihnachtlichen Gabentische vor allem einige bedürftige Vorster Familien freuen dürfen. An diese Familien, die durch Schulden, Krankheit oder Arbeitslosigkeit am Rande des Existenzminimums leben, geht nämlich der Spendenerlös.
"Nee, mit Politik habe ich nichts zu tun, ich wollte nur anderen benachteiligten Menschen eine kleine Freunde machen", erklärt die frühere Sozialarbeiterin Marlies Roosen ihr Engagement, für das sie sich auch als Vorsitzende der Vorster Seniorenhilfe einsetzt. Die agile Dame engagiert sich noch im Kolping-Arbeitskreis "Soziales". So wie Wilhelm Ferfers und Alexander Benens im Orgelbauverein St. Godehard. "Zum Weihnachtsessen gehört auch ein Gläschen Wein", erklärten die beiden, die Rebsorten von der Mosel verkauften. Wilhelm Ferfers hofft, dass dem noch jungen Förderverein weitere Mitglieder beitreten.
Monatelang war in kleineren Läden oder in den Familien für diesen Basar gearbeitet worden. So hatte zum Beispiel Gundel Shuby (62) Schals gestrickt, Hannelore Riske (69) farbige Tischdecken gehäkelt. Im Hobbykeller hatten zuletzt die Rentner Hans Ehmann (72) und Klaus Gentges (69) jede Menge mit ihren Laubsägen zu tun: ihre kleinen Kunstwerke und Silhouetten waren sehenswert, aber auch die Acryl-Bilder der Hobby-Malerin Edda Schrörs.
Vorsitzender der Vorster Kolpingfamilie ist Wilfried Boms, der bei Einbruch der Dunkelheit als Nikolaus in etwa 70 Meter Höhe vom Turm der St. Godehard-Kirche den Beobachtern zuwinkte. Begleitet vom evangelischen Posaunenchor gab es, als er wieder festen Boden unter seinen Füßen hatte, Süßigkeiten für die Kinder.
Für die Rumänien-Hilfe ging ein anderer Teil des Erlöses. Mitarbeiter des Vorster Medikamenten-Hilfswerkes "action medeor", Andrea Palm und Frank Pfaff, verkauften Schmuck und Holzarbeitern aus den ärmeren Regionen der Welt. Strahlend mit dabei waren auch mit Eva Rittershaus, Konstantin Bierbaum und Marion Tschentscher drei Bewohner vom Lebenshilfe-"Haus am Stegsgen".
Ebenfalls dabei waren das elfköpfige Team der katholischen Tageseinrichtung St. Godehard und die Püfferkes oder Christstollen ausgebende Frauengemeinschaft. Und gegenüber gab es auch in der Altenstube Kaffee und Kuchen.