Stadtgeflüster: Hitze, Bücher, tiefe Löcher
Neue Straßen, originelle Hobbys und ein fliegendes Sofa sorgen für Aufmerksamkeit.
Willich/ Tönisvorst. Manchmal ist es ja wirklich zum Mäuse melken. Da werden Kanäle verlegt und die Straße neu gemacht. So zum Beispiel am Dommesweg in Vorst. Der hat gerade eine neue Asphalt-Decke bekommen.
Und jetzt das: Es klafft schon ein Loch darin. Und das ist immerhin so groß, dass der Fotograf seine Sonnenbrille darin verschwinden lassen könnte. Das kann so nicht bleiben, findet der Stadtflüsterer. Das muss dringend nachgearbeitet werden.
Zugegeben, es sieht schön aus. Wenn man bei der Arge im Beschäftigungs- und Leistungszentrum im Willicher Stahlwerk Becker von Gebäude 1 zu Gebäude 2 laufen muss. Das geschieht über eine Brücke, die — ganz im Stil der Zeit — mit viel Glas umbaut ist.
Und da beginnt das Problem: Wenn es warm ist, erreichen die Temperaturen dort mal locker 40 Grad oder mehr. Und mehrere Rentner, die diesen Weg gehen müssen, haben schon sichtlich Schwierigkeiten bekommen. „Es ist ein Wunder, dass da noch niemand kollabiert ist“, sagt ein dort Beschäftigter.
Am Sonntag hat Pastor Günter Wiegandt in der Lobbericher Pfarrkirche St. Sebastian sein Silbernes Priesterjubiläum gefeiert. Der Geistliche ist 51 Jahre alt und stammt aus Schiefbahn. Er ist für die Gemeinden in Hinsbeck und Lobberich zuständig.
Der Tönisvorster Stadtrat hat nein gesagt. Nein zu einer generellen Haustier-Steuer. Diesen Vorschlag zur Haushaltskonsolidierung hatte ein Bürger gemacht. Die Verwaltung hat die Idee geprüft. In dem Zusammenhang erfuhren die Stadtverordneten, dass bislang bundesweit keine einzige Gemeinde eine Katzensteuer erhebt. Im bayrischen Kempten hatte es 1923 für kurze Zeit einmal eine Katzensteuer gegeben. Sie diente aber nicht den Stadtvätern als zusätzliche Einnahmequelle, sondern dem Schutz der Singvögel . . .
Es ist 224 Seiten stark. Verfasst hat es unter anderem der Bundespräses und Kölner Weihbischof Dr. Heiner Koch. Nun liegt das Schützen-Betbuch vor, eine Sammlung wichtiger Texte, Gebete und Lieder, die das Schützenleben in Gemeinschaft wie auch das eines jeden Einzelnen zu bereichern helfen.
Uli Loyen, Brudermeister der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft 1444 Vorst und gleichzeitig stellvertretender Bezirksbundesmeister, hat gerade eins der ersten Exemplare an Präses Ludwig Kamm überreicht. Der Pfarrer reagierte ebenso überrascht wie erfreut. Kamm und Loyen haben den Kölner Weihbischof Koch zum Godehard- und Schützenfest 2012 als Pilger nach Vorst eingeladen. Nun warten die beiden auf die Antwort, die noch vor den Sommerferien erfolgen soll.
Noch häufiger als sonst wird in diesen Tagen Ratsherr Günter Körschgen auf der Straße angesprochen. Grund: Der St. Töniser war zuletzt mehrfach im Fernsehen zu sehen. Er ist nämlich Schöffe beim Prozess gegen den möglichen Mörder des kleinen Mirco und von daher auf Bildern aus dem Gerichtssaal zu sehen. Zum Prozess darf sich Körschgen, der seit acht Jahren das Ehrenamt des Schöffen bekleidet, gegenüber seinen Bekannten aber nicht äußern.
Da stauten die Anwohner in St. Tönis auf der Rue de Sees am Samstagnachmittag nicht schlecht. Ein junges Pärchen hatte sich ein schönes Sofa gekauft. Nun musste dieses noch in die 2. Etage.
Durch den Hausflur war dem Pärchen zu anstrengend. Also wurde es an Seilen von außen über das Dach des Lkw hochgezogen. Am Fensterrahmen bliebt es erstmal stecken. Nach drei Stunden, so hat der Stadtflüsterer erfahren, war das Sofa in der Wohnung. Ob es durch den Hausflur vielleicht doch schneller gegangen wäre ?
Die Donkkampfbahn in Anrath ist eine Traditionssportstätte mit Besonderheiten. Da wäre zum Beispiel das Torgehäuse auf dem Naturrasenplatz. Früher waren die Torpfosten aus weißem Holz, ebenso der Querbalken des Tores.
Mittlerweile sind die Fußballtore aus Aluminium und meist silberfarbig. So ist es jedenfalls in den meisten Stadien — nicht aber auf der Donkkampfbahn: Rost im Wasser sorgt dafür, dass die Torepfosten braun in der Sonne glänzen und Anrath wohl die ungewöhnlichsten Fußballtore am Niederrhein hat.