Kultur in Corona-Zeiten Stadtkulturbund mit Zukunftssorgen

Tönisvorst · Nicht nur die Corona-Pandemie bereitet dem Verein Probleme. Es fehlen auch Personen, die im Vorstand mitarbeiten wollen. Ob das Angebot aufrecht erhalten werden kann, ist daher fraglich.

In den vergangenen Monaten fielen viele Veranstaltungen des Stadtkulturbundes aus. Das Stück „Die Kehrseite der Medaille“ konnte stattfinden.

Foto: Norbert Prümen

(msc) Abgesagte Veranstaltungen, erheblicher Mehraufwand für die Rückerstattung der Eintrittspreise, das ausgesetzte Abo-Programm und nicht zuletzt Probleme, Mitglieder für die Mitarbeit im Vorstand zu gewinnen: Der Stadtkulturbund Tönisvorst steht derzeit vor erheblichen Herausforderungen. Das wurde jetzt auf der Jahreshauptversammlung des Vereins deutlich, zu der neun Vertreter der Kultur- und Brauchtumsvereine sowie 16 Einzelmitglieder erschienen waren. In ihren Berichten bezogen sich der Vorsitzende Thomas Nellen und Geschäftsführer Dominique Huth nicht ausschließlich auf die Spielzeit 2020/2021, sondern beleuchteten auch die komplexe Situation, vor die die Corona-Pandemie den Stadtkulturbund bis heute stellt und weiter stellen wird: Von den ursprünglich geplanten 22 Veranstaltungen in der Spielzeit 2020/2021 konnten letztlich nur drei durchgeführt werden konnten. Es sei dem Vorstand jedoch gelungen, hinsichtlich der ausgefallenden Sonderveranstaltungen jeweils Nachholtermine zu finden, die nun entweder in der laufenden oder in einer der nächsten Spielzeiten stattfinden werden, sagte Huth.

Massiver Zusatzaufwand
durch Rückerstattungen

Über den massiven Zusatzaufwand, den die Rückerstattungen der Kartenpreise für den Verein bedeuteten, berichtete Nellen. Zudem bereitet ihm die Vorstandsbesetzung Sorgen: Durch nun aktuell nur noch sechs ehrenamtliche Vorstandsmitglieder bestehe die Gefahr, „das qualitativ hochwertige Programmangebot des Stadtkulturbundes in der kommenden Zeit nicht mehr gewährleisten zu können.“ Nellen appellierte daher an die anwesenden Mitglieder, mit nach neuen Vorstandsmitgliedern zu suchen.

In einem Ausblick auf die laufende Spielzeit verwies Geschäftsführer Dominique Huth insbesondere auf die beiden Neujahrskonzerte, die Veranstaltungen mit Lisa Feller am vergangenen Wochenende, Jürgen Becker am 8. Dezember und der A-capella-Band Medlz am 2. April nächsten Jahres sowie auf das musikalische Highlight mit Götz Alsmann und seiner Band am 31. Mai 2022. Die Karten können seit dieser Spielzeit online über die Ticket-Plattform Reservix erworben werden. Der Vorstand plant, das in dieser Spielzeit ausgesetzte Abo-Programm in der Spielzeit 2022/2023 wieder anzubieten. Der Schatzmeister Hans-Joachim Peschke stellte den Bericht über die Kassenlage des Vereins für das Geschäftsjahr 2020 vor. Die finanzielle Lage sei aufgrund der Zuteilung verschiedener Corona-Fördergelder des Landes und des Bundes stabil. Bei den Vorstandswahlen wurde für den aus beruflichen Gründen nicht mehr als Geschäftsführer kandidierenden Dominique Huth die bisherige Beisitzerin Beate van Pluer einstimmig gewählt. Dominique Huth wurde danach in das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden gewählt, sodass er dem Vorstand erhalten bleibt. Renate Pöppinghaus und Frank Hage wurden als Beisitzer in ihren Ämtern bestätigt. Oliver Schieren schied nach zwei Jahren als Kassenprüfer aus. Neu gewählt wurde Karsten Ferfers.

(msc)