Weihnachtsmärkte im Kreis St. Tönis sagt ab, Grefrather Weihnachtszauber bekommt Zaun

Kreis Viersen · Der Kempener Weihnachtsmarkt wird nur eingeschränkt stattfinden – wie gehen die Nachbarkommunen mit der Weihnachtsmarkt-Frage um ?

Impressionen vom Anrather Weihnachtsmarkt 2018.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Der „Weihnachtszauber“ von Grefrath findet jetzt auch offiziell statt, allerdings mit weitreichenden Einschränkungen. „Wir werden die Corona-Schutzverordnung NRW ausweiten dahingehend, dass wir den Platz tatsächlich absperren. Wir haben drei Einlasskontrollen, da bekommt jeder eine Markierung, dass er geimpft und genesen ist. Und er wird kontrolliert“, bestätigte Eckhard Klausmann von „GrefrathInTakt“ als Veranstalter. Eine Maskenpflicht gebe es nicht, weil sie in der Corona-Schutzverordnung nicht vorgesehen sei. Kinder bis 15 Jahre müssen nichts vorweisen.

Die Kontrollen würden von den Mitgliedern von GrefrathInTakt und einigen bereitwilligen Personen an die Eingängen durchgeführt. „Nicht nur der Kreis, sondern auch die anderen Kommunen haben da ein Auge drauf, was wir machen“, so Klausmann. Man sei aber in der Lage, die neuralgischen Punkte so abzusperren, dass darüber hinaus keine Zutrittsmöglichkeiten bestehen. „Man muss halt die Probleme austarieren und klug entscheiden, um so etwas überhaupt möglich zu machen.“ Die Budenmieter teilten diese Haltung. „Alle wollen es gerne machen, aber auch mit gewissen Einschränkungen und der gehörigen Portion Vorsicht.“

Der Grefrather Bürgermeister Stefan Schumeckers sieht das ähnlich. „Man ist zweigeteilt – was ist richtig, was ist falsch ?“, sagte er im Gespräch mit der WZ. „Die Gesundheit ist das höchste Gut. Zu einer Gesundheit im weiteren Leben gehört aber auch, Veranstaltungen in einem gewissen Rahmen fortzuführen.“ Deshalb habe man sich in den Gesprächen auf einen ausgewiesenen Platz festgelegt. „Wir werden Barrieren aufbauen, damit Zugangskontrollen möglich sind.“ Dazu kommen Stichproben – und die Gäste seien an der frischen Luft. „Wir haben mit über das Hygienekonzept geguckt. Wenn man die Regularien einhält und die Leute mit Bedacht handeln, ist das eine Größe, die wir darstellen können.  Wir haben da einen Mittelweg gefunden. Ich denke, wir haben das Maximale an Sicherheit erreicht.“

Der Anrather Weihnachtsmarkt am Sonntag wird stattfinden

In Willich stehen die Zeichen beim Anrather Weihnachtsmarkt am kommenden Sonntag von 11  bis 18 Uhr in der Fußgängerzone Jakob-Krebs-Straße auf Grün. Das bestätigte der Willicher Bürgermeister Christian Pakusch gegenüber der WZ. „Wir sind da in der Endausarbeitung für Zugangskontrollen. Das ist eine Fußgängerzone und ein Areal, dass man nicht so gut einschränken kann.“ Es werde 2G gelten und keine Mskenpflicht, da das Ganze an der frischen Luft stattfinde. Es müsse möglich sein, Abstand zu halten, so Pakusch. „Wichtig ist, überhaupt eine Entscheidung zu treffen. Wir machen, was möglich ist.“ Natürlich habe er durchaus auch ein mulmiges Gefühl. „Wir bräuchten ein knallhartes Regelwerk. Aber das haben wir nicht.“ Man müsse deshalb aber auch keine Angst haben. „Die, die dort hinkommen, werden sicher sein.“ Der Veranstalter, der Anrather Werbering,  war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Was den Weihnachtsmarkt am Schloss Neersen anbetrifft, berät sich die ausrichtende Sankt-Sebastianus-Schützenbruderschaft am kommenden Montag. Eine Tendenz gebe es noch nicht, sagte Mitorganisatorin Annette van den Brock der WZ. Man könne die Situation schlecht abschätzen. Fakt sei, dass bislang zwei Aussteller aufgrund der Corona-Lage abgesagt haben. „Draußen kann man es machen, wenn man es kontrolliert und es eine Zugangsregelung gibt“, meinte Willichs Bürgermeister Christian Pakusch dazu. Dazu sei es wichtig, zu testen und zu impfen. „Ich würde dazu versuchen, den Impfbus des Kreises zu bekommen.“

In Tönisvorst wird der Weihnachtsmarkt in diesem Jahr nicht stattfinden. Der Vorstand des Veranstalters „St.Tönis erleben“ veröffentlichte  eine Erklärung „an alle Freunde und Förderer des geplanten Weihnachtsmarktes „Weihnachten in der Apfelstadt“. Man habe sich in den letzten Wochen intensiv mit der Planung und Umsetzung des Weihnachtsmarktes auseinandergesetzt. Im Austausch mit den Mitgliedern des Vereins, den Vertretern der Stadt und den Ausstellern habe man diverse Möglichkeiten diskutiert, den Markt stattfinden zu lassen. „Doch die zunehmende Ausbreitung des Corona-Virus hat uns von Tag zu Tag größere Steine in den Weg gelegt. Die aktuelle Entwicklung der Covid-19 Fallzahlen und die Verantwortung, die zunehmende Ausbreitung des Corona-Virus einzudämmen, veranlassen uns dazu, den geplanten Weihnachtsmarkt abzusagen.“ Man bedanke sich bei allen Unterstützern, schaue zuversichtlich auf 2022 und werde die Zwischenzeit nutzen, „weitere organisatorische Verbesserungen durchzuführen und es so ermöglichen, für Sie noch attraktivere Veranstaltungen in der Innenstadt durchzuführen.“

Der Tönisvorster Uwe Leuchtenberg bezeichnete die Absage als „vernünftige Entscheidung.“ Er finde es schade, „aber die Rahmenbedingungen sind halt so. Und wenn ich sehe, wie die Zahlen sich entwickeln, kann ich die Entscheidung nachvollziehen.“ Man habe mit dem Werbering und dem Wirtschaftsförderer bereits überlegt, den Ausfall mit einem Fest zum Stadtjubiläum zu kompensieren.