Steine aus dem Stahlwerk
Im Stahlwerk Becker entsteht ein neuer Naturstein-Handel. Bauherr ist der Krefelder Unternehmer Carsten Kox.
Willich. Noch tropft der Regen durch das Dach des Rohbaus an der Drahtzieherstraße. Doch wenn Carsten Kox durch seinen künftigen Firmen- und Wohnsitz führt, nimmt die Zukunft Gestalt an. „Das wird der neue Familiensitz“, sagt Kox mit Vorfreude.
Spätestens Mitte nächsten Jahres sollen in der „Naturstein Zentrale“ am südlichen Ende des Stahlwerks Becker hochwertige Natursteine zu Arbeitsplatten, Fensterbänken, oder Treppenstufen verarbeitet und verkauft werden. „Wir beliefern Küchenstudios und Bauherren“, so Kox.
250 Quadratmeter Ausstellungsräume (Showroom), Beratung, Produktion und Verkauf — alles soll an der Drahtzieherstraße unter einem Dach stattfinden.
Schon jetzt sieht das Gebäude mit seinen ausladenden Elementen und verwinkelten Etagen spektakulär aus. Dieser Eindruck wird sich noch verstärken, wenn die Fassade aus rostig braunem Cortenstahl und die Dachbegrünung fertig sind.
Auch einen großen Swimming-Pool wird es geben — zu Präsentationszwecken wie Kox sagt. „Was man nicht zeigen kann, ist heutzutage nicht zu verkaufen.“
Als Betriebsleiter wird er selbst in die oberen Etagen des „Monolith“ genannten Hauptgebäudes einziehen. „Ich bin in Gewerbegebieten groß geworden“, sagt der gelernte Steinmetz und Betriebswirt, der als weiteres Standbein alte Industriebauten saniert.
Doch genau diese Wohnpläne sorgten zunächst für Probleme. 18 Monate zog sich das Genehmigungsverfahren hin. Das Problem: Der Monolith war zu groß und fürs Wohnen im Gewerbegebiet gibt es strenge Regeln.
Am Ende fanden Bauherr und Stadt eine „Lösung mit Augenmaß“. Kox kann einziehen — damit er die Tag und Nacht laufenden Maschinen beaufsichtigen kann. Außerdem wird in einen Teil des Gebäudes die Krefelder Firma Easybill einziehen.
An den Rohbau wird demnächst noch die Fertigungshalle angebaut werden. Mitte nächsten Jahres sollen dann die zunächst zehn Angestellten ihre Arbeit an der Drahtzieherstraße aufnehmen. Kox freut sich auf das Ende der Bauarbeiten: „Es macht Spaß, die Entwicklung begleiten zu dürfen“, sagt er. „Es kostet aber auch Nerven.“