Tönisvorst: Albert Schwarz gibt das Steuer ab
„Ich bin dann mal weg“ – das sagt nun auch der Tönisvorster Bürgermeister, der 15 Jahre lang dieses Amt ausgefüllt hat.
Herr Schwarz, Sie haben zuletzt viele Weggefährten verabschiedet, Feuerwehrchef Hermann Snellen oder Hauptamtsleiter Rainer Fischer beispielsweise. Sie gehen nun nach 15 Bürgermeister-Jahren. Was würden Sie sich zu Ihrem eigenen Abschied sagen?
Schwarz: Alles hat seine Zeit. Nun ist es vorbei. Ich betone, ich wollte aufhören. Auch ehe man in Tönisvorst über mich sagt: "Ich kann dä Kopp nicht mehr sehen."
Schwarz: Ich werde bewusst nicht sagen, die katholische Grundschule oder das in Vorst, das in St. Tönis, Neuer Markt beispielsweise. Ich werte es als größten Erfolg, dass wir den Tönisvorstern die Hemmschwelle vor der Verwaltung genommen haben. Ich habe immer Dinge mit anderen gemeinsam bewegt.
Schwarz: Es war kein Fehler, aber was mir besonders weh getan hat: Als ehemaliger Schulleiter eine Schule zu schließen. Ich rede vom Kirchplatz. Oder, wie im Fall Vorst, sie zusammenzulegen.
Schwarz: Was mich ärgert: Die Kaserne im Forstwald ist noch nicht fertig. Da wollte ich Vollzug melden. Auch der Umbau bei der Feuerwehr ging mir nicht schnell genug. Ich hätte auch gern das Schulgebäude Kirchplatz angepackt, um dort die Voraussetzung für altengerechtes Wohnen zu schaffen. Von Vorst-Nord ganz zu schweigen. Das dauert jetzt schon fünf Jahre. Generell: Die Wege vom Beschluss bis zur Umsetzung dauern in der Stadt zu lange.
Schwarz: Oh, das darf ich nicht sagen, das liest doch auch meine Frau. Nein, im Ernst: Frau Wiesenhöfer, meine Sekretärin. Hier im Büro war immer Ruhe, hier konnte man über Dinge sprechen. Selbst wenn ich schlechte Laune hatte, wurde ich von ihr eingefangen.
Schwarz: Berater, Vertraute, davon kann man in der Verwaltung eigentlich nicht sprechen. Da musste ich ja sagen, wo es lang geht. Am Anfang meiner Amtszeit hat mir Rainer Fischer sehr geholfen. Zuletzt war es in der Organisations- und Strukturplanung Thomas Goßen.
Schwarz: Ich rate ihm, in manchen Dingen härter zu sein als ich - ohne seine Verbindlichkeit zu verlieren. Und: Er sollte seine Unabhängigkeit gegenüber der Politik behalten.
Schwarz: Wenn es gewünscht wird, werde ich etwas im sozialen Bereich machen, zum Beispiel Hausaufgabenbetreuung. Aber keinen Unterricht mehr - ich will nicht der Besserwisser sein.
Schwarz: Ich will meiner Frau die Zeit zurückgeben, die ich ihr an vielen Wochenende genommen habe. Ich habe mich außerdem bei Freischütz Tell als Bogenschütze angemeldet. Natürlich wollen wir reisen. Meine Frau in die Toscana, ich in so kalte Gebiete wie Schweden und Grönland.
Schwarz: Definitiv, ich werde keine Leserbriefe schreiben. Wer aus der Politik rausgeht, muss den Mund halten. Sonst muss er sich wählen lassen. Aber, ich halte es auch mit Heinrich Böll: Wenn irgendwo Unrecht geschieht, schrei’ es nach außen.
Schwarz: Petite Fleur, gespielt von Mr. Acker Bilk.
Schwarz: Aber sicher! Ich habe das Goldene Tanzabzeichen.
Schwarz: Ja, zuerst in Studienzeiten. Immer mit den gleichen Zahlen. Vor ein paar Jahren habe ich wieder angefangen. Ich hatte sogar schon mal vier Richtige.
Schwarz: Abbitte, Vom Winde verweht und Dr. Schiwago. Den Film dazu habe ich gesehen, als ich 18 war. Ich schäme mich nicht, auch mal Gefühl zu zeigen. Ich schaue mir auch gerne eine Rosamunde- Pilcher-Verfilmung an.
Schwarz: Oh, Clark Gable und John Wayne. Dieser Gang, wie eine Eiche.
Schwarz: Ich ginge ins Tor. Ich bin immer freiwillig ins Tor gegangen. Und ich konnte auch nicht schlecht halten. Das hat aber nichts mit der Rückennummer 1 zu tun.