Naturschutz: 1000 Fenster für die Feldlerche
Manuel Püttmanns setzt sich beim Nabu für den Schutz des Vogels ein.
Willich. Die unscheinbare Feldlerche findet er einfach faszinierend: Der Schüler Manuel Püttmanns setzt sich sehr intensiv für den Schutz des Feldvogels ein. Mit Hilfe des Nabu Willich beteiligt er sich am bundesweiten Projekt "Lerchenfenster" des Naturschutzbundes Deutschland und des Bauernverbandes, das sich dafür einsetzt, dass der Bestand des Vogels nicht weiter abnimmt.
Im Zuge der Intensivierung der Landwirtschaft hatten die Feldlerchen immer mehr Lebensraum verloren und fanden keine Nahrung mehr. Gerade dicht wachsendes Wintergetreide ließ den Tieren keine Möglichkeit, auf Feldern nach Nahrung zu suchen, weil sie dort keine Nester bauen und landen konnten.
Bei dem Projekt "Feldlerchenfenster" lassen Landwirte beim Aussäen der Wintergetreide mehrere ungefähr 20 Quadratmeter große Stellen auf ihrem Acker frei. Das verbleibende "Fenster" im Getreide könne dann von den Feldlerchen als "Anflugschneise" genutzt werden, um im umliegenden Getreide die Nester anzulegen. "Durch diese simple und nahezu kostenlose Maßnahme können sich die lokalen Bestände der Lerchen verdoppeln beziehungsweise verdreifachen", sagt Püttmanns. Ebenso würden Rebhuhn, Goldammer, Neuntöter, Weihe und Säugetiere wie die Feldhasen von den "Löchern" auf dem Acker profitieren.
Die "Stiftung Rheinische Kulturlandschaft" fördert das Projekt "1000 Fenster für die Lerche". Für ihre Teilnahme erhalten Landwirte eine Entschädigung von 10 Euro pro Fenster. "Mindestens vier, maximal 50 Fenster können pro Betrieb angelegt werden", sagt Jack Sandrock vom Nabu Willich.
Von März bis Juni haben Mitglieder des Nabu Willich an fünf verschiedenen Terminen die Feldlerchenreviere in Willich und Schiefbahn kartiert. Die so gewonnenen Daten geben Aufschluss darüber, wo Lerchen vorkommen, in welchen Feldstrukturen die Reviere liegen und welche Landwirte aufgesucht werden könnten, um ihnen das Projekt vorzustellen. Mehrere Landwirte erklärten sich zu der Anlage von Feldlerchenfenstern bereit; außerdem werde das "Feldlerchen-Thema" bei Treffen oder Versammlungen der Landwirte weiter verbreitet. Auch in Zukunft möchte der Nabu Willich weiter an dem Projekt mitarbeiten was bedeutet, weitere Landwirte ausfindig zu machen, die für eine Teilnahme bereit wären, um so die Feldlerchenbestände auf lokaler Eben zu fördern.