Tönisvorst: CDU spart am Karneval
Die Union will den Haushalt in den Griff bekommen – und setzt beim Brauchtum und bei Teilzeit-Kräften an.
Tönisvorst. Sparen will sie, die CDU. Das hat sie bei ihrer Klausurtagung in der Eifel überlegt, in eine Pressemitteilung gepackt und verbreitet - die WZ berichtete. Angesprochen war, dass die Partei kein Stadtentwicklungskonzept will und dass die Kreisumlage nicht so deutlich steigen soll, wie vom Kreiskämmerer gewollt. Was nicht in der Mitteilung stand: Die Union hat weitere Sparvorschläge. Und die haben es in sich.
Das Brauchtum könnte es treffen. "Karnevalszüge in den Stadtteilen St. Tönis und Vorst finden abwechselnd nur noch alle zwei Jahre statt", heißt es in dem Papier. Die möglichen Einsparungen seien aber noch von der Verwaltung zu ermitteln. "Alleine die Umlegung des Personennahverkehrs kostet schon bis zu 5000 Euro, da kommen noch die Kosten für die Straßenreinigung dazu", sagt Fraktionschef Horst von Brechan. Die kostet rund 13000Euro für beide Züge. Hinzu kommen 900Euro für Wurfmaterial.
Die Querungshilfe am Vorster Altenheim wird - Stand jetzt - als nicht nötig angesehen. Sie würde mit 50000 Euro viel teurer kommen, als gedacht. "Da ist noch nie der Bedarf ermittelt worden", sagt von Brechan. Das solle erstmal geschehen. Nein, sagt von Brechan, ein Wahlkampfthema sei das für die Union nicht gewesen.
Dann gibt’s bei der Stadt so genannte Tele-Arbeitsplätze, 15 Stück. Die sind von Frauen besetzt, die von Zuhause arbeiten, zumeist in Teilzeit. "Die sollen Zug um Zug abgebaut oder reduziert werden", fordert von Brechan. Außerdem soll für Urlaub und Überstunden der Stadt-Beschäftigten Regelungen eingehalten werden. "Es kann nicht sein, dass ein Urlaub ein Jahr stehen bleibt." Die Union verspricht sich hier Einsparungen von 310.000 Euro.
Sogar einen Ort, an dem sich Betriebe ansiedeln könnten, hat die CDU ausgemacht. Hier hat man das frühere Gelände der Fabrik Cray Valley an der Mühlenstraße im Auge. Das könne ein Areal für mittelständische Betriebe sein.