Tönisvorst: Warten auf den Narrentreck
In beiden Tönisvorster Stadtteilen gibt es Züge. Der größere zieht am Sonntag in St. Tönis, los geht’s um 14.11 Uhr ab der Benrader Straße, die Auflösung ist an der Rosentalhalle. Das Jugendamt fährt Aktionen gegen Alkohol-Missbrauch.
Tönisvorst. Wenn man genau hinhört, bekommt man es ohne weiteres mit: Es ist ein Schürf-Geräusch. Genau betrachtet ist es das Scharren der Hufe, mit dem die Karnevalisten immer unruhiger dem Höhepunkt der Session entgegen galoppieren. In Tönisvorst werden sich am Wochenende zwei Narrentrecks über die Straßen wälzen.
Der größere zieht am Sonntag in St. Tönis, los geht’s um 14.11 Uhr ab der Benrader Straße, die Auflösung ist an der Rosentalhalle. Gesäumt wird der Zugweg von zahlreichen Erwartungspartys am Straßenrand. Von dort aus werden die Narren den Jecken im Zug und an ihrer Spitze dem Kinderprinzenpaar Jan I. und Nina I. zujubeln.
Während auf der einen Seite ausgelassen gefeiert wird, soll es natürlich nicht vorkommen, dass auf der anderen Seite eine Art Druckbetankung durchgeführt wird, sprich: hemmungslos Alkohol in jugendliche Körper gefüllt wird. Diese Gefahr hat das Kreisjugendamt auf den Plan gerufen. Das wird - in Gestalt der Fachkraft Silvia Buske - schon vor dem Zug vor Ort sein. "Werden Kinder und Jugendliche alkoholisiert aufgegriffen, schalten die Mitarbeiter die Eltern ein", sagt Thomas Weber, Leiter des Kreisjugendamtes.
Der Nachwuchs werde dann nach Hause gebracht. Für die Eltern habe das Konsequenzen: "Die Mitarbeiter werden die Familien aufsuchen und ein Beratungsgespräch führen", kündigt Weber an.
Das Tönisvorster Ordnungsamt will die Jugendschützer voll unterstützen. Das kündigt Amtsleiter Wolfgang Schouten an. Der gleichzeitig die Chance nutzt, vor einer illegalen Verrichtung zu warnen: dem Wildpinkeln.
"Es ist verboten und nicht hinnehmbar", sagt Schouten. Weshalb die Angelegenheit mit einer Knolle bedroht ist: Bis zu 20 Euro kann das kosten. Klartext: Für dieses Geld könnte man glatt 40 Mal den Toilettenwagen oder eine Kneipe aufsuchen.