Tönisvorst Grüne wählen Britta Rohr zur Spitzenkandidatin
Tönisvorst. · Mit einer Frau an der Spitze ziehen die Tönisvorster Grünen in den Wahlkampf. Bei der Mitgliederversammlung konnte Britta Rohr sich über hundertprozentige Zustimmung freuen.
Bisher war es Jürgen Cox, der bei den Tönisvorster Grünen den ersten Platz der Reserveliste innehatte. Aber: „Ich gebe den Platz gerne ab“, sagte Cox bei der Mitgliederversammlung in der Rosentalhalle in St. Tönis, es sei Zeit für neue Gesichter und neue Ideen. Und so führt nun Britta Rohr, 41 Jahre alt, zweifache Mutter und seit zwei Jahren im Ortsverband aktiv, die Grünen an. 22 von 22 Stimmen bekam die neue Spitzenkandidatin, der ein Platz im nächsten Stadtrat sicher ist. Jürgen Cox folgt auf dem zweiten Platz. Für ihn stimmten 20 Grüne, zwei sprachen sich gegen den Fraktionsvorsitzenden aus.
Meral Thoms belegt Platz drei (22 Ja-Stimmen), auf Platz vier folgt Roland Gobbers (ebenfalls 22 Ja-Stimmen). Platz fünf hat Nicole Gobbers inne, Platz sechs Ralph Thoms, Platz sieben Elisabeth Schwarz. Auch bei der Wahl für die Wahlkreiskandidaten gab es viel Zuspruch. Alle 20 Bewerber wurden mehrheitlich gewählt, ebenso der SPD-Bürgermeisterkandidat Uwe Leuchtenberg, dem die Grünen im Vorfeld ihre Unterstützung zugesagt hatten. Live aus dem Urlaub zugeschaltet, stellte er sich den Mitgliedern vor und bekam 21 Stimmen aus dem Plenum.
In jüngster Zeit konnten sich die Grünen über einen Mitgliederzuwachs freuen. Britta Rohr teilte mit, dass der Ortsverband aktuell 47 Mitglieder führe, darunter auch einige Jugendliche, die die Gruppe „Junge Grüne“ gegründet haben. Das Wahlprogramm wurde ebenfalls vorgestellt und einstimmig verabschiedet. Darin sprechen die Grünen sich dafür aus, den Verwaltungsneubau in der geografischen Mitte von Tönisvorst zu platzieren. Sie favorisieren den Standort am Wasserturm. Ökologisches Bauen, Förderung von alternativen Energien, Verbesserung der digitalen Infrastruktur, mehr ökologische Landwirtschaft, Entsiegelung von Flächen und Wiederaufforstung, ein autofreier Ortskern für Vorst, mehr Busse und bessere Radwege gehören zu den weiteren Zielen.
Eine spontane Idee stellte Jürgen Cox vor: Um die Gastronomie und die Kultur nach der Corona-Krise wieder zu stärken, wollen die Grünen beantragen, die Ortskerne von St. Tönis und Vorst für die Sommermonate samstags und sonntags autofrei zu machen, damit Plätze und Räume genutzt werden können für Außengastronomie, Kleinkunst und Straßenmusik.