Multifunktionsfläche in Vorst Rad-Anlage soll länger geöffnet sein
Tönisvorst · Die Tönisvorster Politik diskutierte über die städtischen Flächen für Kinder und Jugendliche. Lob und Kritik gab es für die Multifunktionsfläche in Vorst. Beschattungen für Spielplätze sind erst mal vom Tisch.
. Das Gremium heißt Ausschuss für Vielfalt, Jugend, Senioren, Gesundheit, Soziales und frühkindliche Bildung, aber in der jüngsten Sitzung ging es vor allem um Kinder und Jugendliche. Vorher fand eine Besichtigung der Multifunktionsfläche Gerkeswiese statt, anschließend tagte der Ausschuss im benachbarten „Wohnzimmer“, dem Vorster Jugendtreff.
Für die Multifunktionsfläche gab es unisono Lob, aber auch einen Kritikpunkt: Hannelore Louy (CDU) beklagte die zu geringen Öffnungszeiten der Pumptrack-Anlage für Radfahrer und Skater. Sie ist beispielsweise am Wochenende geschlossen. Im Ausschuss wurde deutlich, dass Hannelore Louy keine Einzelmeinung vertritt. Fachbereichsleiter Lars Schaath versprach, eine Lösung zu erarbeiten – zunächst mit dem Ziel, die Anlage samstags zu öffnen, solange es draußen hell ist.
Grüne sorgen sich um Personalsituation in Kitas
Andiskutiert wurde die Frage, wer während dieser Zeit ein Auge auf die Pumptrack-Anlage werfen könnte, nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Verletzungsgefahr und des möglichen Vandalismus. Jörg Friedenberg, Fachbereichsleiter für die Technische Verwaltung, schloss aus, dass sich städtische Bedienstete darum kümmern. Mehrere Ausschussmitglieder sahen es als wenig aussichtsreich, jemanden zu finden, der letztendlich auch die Verantwortung übernimmt. Verschwiegen wurde seitens der Verwaltung nicht, dass bereits jetzt während der genehmigten Nutzungszeiten der Multifunktionsfläche Beschwerden wegen Ruhestörung eingehen.
Sie benutzen die Multifunktionsfläche noch nicht, aber um sie ging es im Ausschuss auch: Mädchen und Jungen im Kindergarten-Alter. Die Grünen machen sich Sorgen bezüglich der Personalsituation in den Kitas. Die Verwaltung räumte ein: „Es ist richtig, dass sich der durch den Ausbau der Betreuung entstandene Fachkräftemangel in den letzten Jahren immer weiter verschärft hat.“ Es werde immer schwerer, für ausscheidende Kräfte Ersatz zu finden. Als Antwort auf die Frage nach besonderen Anreizen ist in der Beratungsvorlage zu lesen: „Hinsichtlich der Instrumente zur Attraktivitätssteigerung muss festgehalten werden, dass wir als öffentliche Hand tarifgebunden sind.“ Grundsätzlich biete die Stadt mit einer zusätzlichen Altersversorgung schon einen gewissen Anreiz. Weil Fördermittel soweit wie möglich in zusätzliche Personalstunden investiert werden, liege die Stellenausstattung aller Einrichtungen deutlich über dem vom Kinderbildungsgesetz geforderten Mindest-Personalschlüssel, so die Verwaltung weiter. Schaath räumte ein, dass es derzeit viele krankheitsbedingte Ausfälle gibt. Von einer schnellen Entspannung der Personalsituation geht der Fachbereichsleiter nicht aus.
Obwohl der Sommer sich für dieses Jahr verabschiedet hat, ging es auch um Sonnenschutz auf den Spielplätzen. Sven Pricken von der UWT wünschte sich für den Spielplatz am Pastorswall ein Sonnensegel, „damit der Spielplatz auch an heißen Tagen bespielbar bleibt“. Er schlug auch eine Beschattung in Kombination mit Solaranlagen vor. Es wurden aber Stimmen im Ausschuss laut, wonach Sonnensegel auch eine Gefahr darstellen können, wenn beispielsweise ein Sturm aufkommt. Diese Auffassung teilt Fachbereichsleiter Friedenberg: „Wir haben zwar in den Außenanlagen von Kindertagesstätten Sonnensegel, dort ist aber immer jemand da, der sofort aktiv werden kann, beispielsweise, wenn ein Unwetter aufkommt.“
Lars Schaath gab zu bedenken, dass der Hitzestau unter einem Sonnensegel beträchtlich sein kann. Christa Voßdahls (SPD) sagte, dass die Eltern auch eigenen Sonnenschutz mitbringen könnten. Letztendlich fand der Verwaltungsvorschlag eine Mehrheit, wonach derzeit von weiteren Hitzeschutzmaßnahmen auf den Kinderspielplätzen abgesehen werden soll. Es soll aber geprüft werden, ob und wo Wasserspiele umgesetzt werden könnten. Die Verwaltung hatte jeden einzelnen Spielplatz unter die Lupe genommen. Über die Spielfläche an der Droste-Hülshoff-Straße lautete die Anmerkung so: „Maximaler Baumbestand – maximale Beschattung im Tagesverlauf.“ Dasselbe Urteil gilt auch für andere Spielplätze. „Keine weitere Bepflanzung aufgrund der nachbarrechtlichen Vorgaben und des Verlaufs der Versorgungsleitungen möglich“, lautet das Ergebnis zum Spielplatz am Fliethgraben. Die Grünen hatten Patenschaften für Kinderspielplätze angeregt. Verwaltung und Mitglieder anderer Fraktionen sahen das kritisch: „Unsere Erfahrungen zeigen, dass es mit Patenschaften nie so richtig geklappt hat“, gab Silke Depta zu bedenken.