Für die nächsten zwei Jahre im Amt Neue Apfelkönigin bei Apfelfest in Vorst vorgestellt
Tönisvorst · Das Apfelfest entpuppte sich als Besuchermagnet. Bei strahlendem Frühherbstwetter genossen nicht nur Vorster die Veranstaltung in der Innenstadt. Der Auftakt: der Wechsel der Apfelkönigin.
„Wir haben hervorragendes Wetter, gerade das neue Friedensdenkmal eingeweiht, und nun geht es mit unserem Apfelfest weiter“, begrüßt Uwe Leuchtenberg die zahlreichen Besucher, die sich auf dem Vorster Marktplatz vor der Bühne eingefunden haben. Es ist kurz nach 11 Uhr, und der Tönisvorster Bürgermeister (SPD) gibt den offiziellen Startschuss für das neunte Vorster Apfelfest, organisiert von der Werbegemeinschaft „Vorst aktiv“.
Damit steht als erstes ein Amtswechsel an, denn bei dem alle zwei Jahre stattfindenden Fest geht immer eine neue Apfelkönigin an den Start. „Wir bitten eine besondere Dame auf die Bühne, die zwei Jahre lang die Stadt Tönisvorst würdig vertreten hat“, läutet Tobias Hannappel, Vorsitzender von „Vorst aktiv“ und an diesem Tag auch Moderator des Bühnenprogramms, den Wechsel ein. Im Dirndl, kleine Äpfel in den Zopf geflochten und die Krone im Haar tritt eine strahlend lächelnde Jacqueline Huhndorf auf die Bühne. „Wir bedanken uns für die mit Herzblut und Fachwissen durchgeführte hervorragende Repräsentation unserer Stadt und der Apfelbauern“, sagt Leuchtenberg.
Huhndorf kann die schöne Zeit nur bestätigen, wie sie sagt, wobei sie den Apfelblütenlauf als ihren persönlichen Höhepunkt bezeichnet. Blumen und Präsent für die ausscheidende Apfelkönigin, dann der Blick zu Nina Bones, die die Nachfolge antritt. Huhndorf überreicht Krone, Schärpe und den übergroßen roten Apfel, der die vergangenen zwei Jahre bei ihr im Wohnzimmer gestanden habe, wie sie verrät. Dazu noch die Urkunde, und Bones ist in Amt und Würden, und der Topaz wird vom Wellant abgelöst. Huhndorf liebt nämlich den fruchtigen Topaz-Apfel, während Bones hingegen den süßen Wellant als Sorte bevorzugt.
Vielfalt der Apfelsorten kennenlernen
Was es indes alles an weiteren Apfelsorten gibt, können die Besucher nicht nur an den Ständen der Tönisvorster Obstbauern erfahren. Der Nabu Tönisvorst hat gleich 70 alte Sorten dabei, die auf den eigenen Streuobstwiesen geerntet werden. Wie die schmecken, kann direkt ausprobiert werden. Großes Interesse ruft das von Reimer Martens vom Nabu entwickelte mobile Insektenhotel in Form einer Holzstele hervor, die mittels Bodenhülse überall schnell und problemlos aufgestellt werden kann. Das Benjeshecken-Programm wird ebenso vorgestellt.
Bei Mareike und Alexander Haaken fließt der Apfelsaft in Strömen. Das Paar aus Uedem hat eine mobile Saftpresse dabei. Der sieben Meter lange offene Anhänger, in dem die unterschiedlichsten Edelstahlgerätschaften anzutreffen sind, zieht die Blicke auf sich. „Wir geben die Äpfel in den Trichter. Eine Schnecke zieht sie in ein Wasserbecken. Von dort geht es in den Schredder. Die Maische fällt auf ein Band und wird über Rollen ausgedrückt. Der Saft geht danach durch mehrere Siebe, wird kurz auf 80 Grad pasteurisiert und abgefüllt“, erklärt Alexander Haaken die einzelnen vollautomatischen Arbeitsschritte. Mareike Haaken führt derweil den Apfelschäler vor, der das Kerngehäuse entfernt, den Apfel in Spiralen schneidet und bei Wunsch auch schält.
Wie lecker die heimischen Äpfel auch in der Verarbeitung schmecken, zeigt das Haus Vorst mit Kombinationen wie Apfel-Sellerie-Suppe und Flammkuchen mit Äpfeln, Mandeln und Honig. Der klassische Apfelkuchen ist auch dabei. Die Besucher schieben sich in Mengen durch die Straßen rund um den Marktplatz. Laserschießen bei der Bürger Junggesellen-Schützenbruderschaft, die verschiedenen Vereine und ihre Aktivitäten kennenlernen, mehr über das heimische Medikamentenhilfswerk Action Medeor erfahren, niedliche Herbstdekoration und Schmuck erwerben, einmal bei den Sportvereinen aktiv werden oder der Feuerwehr bei der Arbeit zusehen – es ist eine bunte Angebotspalette, die aufgetischt wird. „Das Apfelfest ist für Vorst wichtig. ,Vorst aktiv‘ hat wieder einmal ein schönes Fest auf die Beine gestellt“, lobt der Tönisvorster Wirtschaftsförderer Markus Hergett.
Das finden die Besucher auch. Überall ist Lob zu hören, und das auch von den Ausstellern. „Es geht hier total entspannt zu. Oft kennt man sich und erzählt. Das ist einfach eine angenehme Atmosphäre“, sagt Jürgen Wingerath vom Anrather Fitnessstudio Stark.