Tourismus: Zimmer mit Willicher Aussicht
Urlauber in Willich – das wird ein Trend. Radler und Festspielbesucher buchen Zimmer.
Willich. Noch sind Ferien. Da ist quasi jeder Schüler Urlauber. Aber gibt es in Willich auch Leute, die für ein paar schöne freie Tage anreisen? An gemütlichen Unterkünften mangelt es nicht.
"Urlauber im eigentlichen Sinne haben bei mir noch nicht Station gemacht", sagt Ursula Selders vom "Quartier Selders", das sich auf dem Geretz-Hof am Diepenbroich 58 in Schiefbahn befindet. Dafür steigen jede Menge Geschäftsleute in dem umgebauten Hof mit seinen drei Doppelzimmern, dem Einzelzimmer und dem Studio mit Küche ab.
Aus Italien, der Schweiz, Polen und England weilten schon Gäste in Schiefbahn. "Oft schauen sich Firmen unser Hotel vorab an und buchen dann, weil es ihnen so gut gefällt, für ihre Mitarbeiter oder Kunden", berichtet Selders.
Auch Gäste der Stadt Willich zählten bereits zu den Übernachtungskunden. Reisen Verwandte und Freunde von weit her zu Taufen, Hochzeiten oder dergleichen an, ist das Schiefbahner Hotel auch eine gefragte Adresse. Aber den, der einfach nach Willich reist, um den Niederrhein als Urlaubsregion zu genießen, den gab es noch nicht.
Dass der allergrößte Teil der Gäste aus Geschäftsleuten, Messerbesuchern und Tagungskunden besteht, kann auch Henriette Stieger vom Hotel Landgut Ramshof am Ramshof in Neersen bestätigen. Dazu kommen die Besucher, die dort Hochzeit oder Taufe feiern. Aber der Urlauber, der einfach eine oder zwei Wochen bleibt, weil ihm der Niederrhein so gut gefällt oder er ihn kennen lernen möchte, der fehlt auch hier. "Allerdings tut sich einiges", betont Stieger.
Die Viersener Wirtschaftförderung sei sehr aktiv und mittels des Zweiland-Projektes mit den Niederlanden nehme der Fahrradtourismus zu. In diesem Sommer übernachteten daher öfter Radtouristen für eine Nacht im denkmalgeschützten Ramshof. Danach geht das Gepäck per Transfer weiter und die Gäste radeln mit ihren Fahrrädern durch die Region zum nächsten Übernachtungsort. "Das ist stark im Kommen, da baut sich etwas auf", so Stieger.
Was nach Willich locke und für Gäste sorge, seien die Neersener Schlossfestspiele. "Bei uns wohnen Festspielbesucher aus Frankfurt, dem Norden und dem badischen Raum", verrät Stieger. Viele blieben dabei ein paar Tage und lernten auf diesem Weg etwas vom Niederrhein kennen.
Und dann sind da noch die Geschäftleute, denen es im Neersener Hotel so gut gefiel, dass sie ein verlängertes Wochenende zusammen mit ihrer Frau im Ramshof verbringen. Einkaufstouren in Düsseldorf oder Roermond stünden dann auf dem Programm, wie Stieger weiß.