U 3-Betreuung: Kinder sollen in die „Brücke“
Das Gebäude des früheren Pfarrheims soll genutzt werden, um den Rechtsanspruch für Kinder unter drei Jahren zu erfüllen.
Willich. Altenheim, generationenübergreifendes Wohnen — es mangelte nicht an Ideen für die Nutzung des Geländes, auf dem „Die Brücke“ in Neersen steht. Die Stadt hat das Areal vor kurzem von der katholischen Kirche erworben. Jetzt sieht es so aus, als ob eine sinnvolle Nutzungsmöglichkeit gefunden wurde.
Die CDU hatte beantragt zu prüfen, ob das Gebäude mit der üppigen Freifläche zwischen Verresstraße und Rothweg vorübergehend zur Unterbringung von Kindern unter drei Jahren genutzt werden könne. Ab dem neuen Kindergartenjahr gibt es einen Rechtsanspruch für alle Kinder unter drei Jahren.
Den CDU-Vorschlag begrüßte im Jugendhilfeausschuss auch die SPD: „Es soll versucht werden, damit wir dem Rechtsanspruch genügen können“, sagte Erika Klopmeier (SPD). Michael Süßbeck vom Jugendamt der Stadt Willich hatte als Kindergarten-Sachbearbeiter Erfreuliches zu berichten: „Wir haben mit dem Landesjugendamt gesprochen. Die Brücke ist demnach für die von der CDU vorgeschlagenen Zwecke geeignet.“
Aktuell stehen in den beiden Kindertageseinrichtungen in Neersen 28 Plätze für Kinder im Alter zwischen zwei und drei Jahren zur Verfügung. Für das neue Kindergartenjahr liegen bereits 36 Anmeldungen vor. Die beiden neu einzurichtenden Gruppen sollen unter der Regie der Tageseinrichtung Bengdbruchstraße geführt werden. Landeszuschüsse können zum erforderlichen Umbau nicht in Anspruch genommen werden, weil die damit verbundenen Bindungsfristen nicht einzuhalten sind — mittelfristig ist für das Areal doch eine anderweitige Nutzung vorgesehen.
Vom früheren Beschluss, fünf Großpflegegruppen im Stadtgebiet einzurichten, ist der Jugendhilfeausschuss inzwischen abgerückt. Auch im DRK-Kindergarten „Zum Schickerhof“ soll das Angebot an Plätzen für Kinder unter drei Jahren ausgebaut werden. Geplant ist die Schaffung von 19 Plätzen entsprechend der Vorschriften des Landes. Die Investitionskosten belaufen sich auf rund 380 000 Euro. Dadurch käme es zu einer Mieterhöhung von 30 000 Euro pro Jahr.
Die Belastung des städtischen Haushalts nahm man im Jugendhilfeausschuss in Kauf — schließlich gilt es, den ab 1. August geltenden Rechtsanspruch zu erfüllen. Paul Schrömbges (CDU) sprach von einer „reichlich komplizierten Ausgangslage“. Er schlug vor, die Kosten auf 380 000 Euro zu deckeln und dem DRK als freiem Träger bei der Umsetzung zur Seite zu stehen. Dieser Vorschlag wurde von den übrigen Fraktionen unterstützt.
Eine zusätzliche Gruppe für Kinder unter drei Jahren soll in der Kindertagesstätte Bengdbruchstraße eingerichtet werden. Das Land hat einen Imvestitionszuschuss in Höhe von 112 000 Euro bewilligt. Dieser Betrag wird jedoch nicht ausreichen, sodass weitere Mittel im städtischen Haushalt für 2014 zur Verfügung gestellt werden müssen.