Themen im Umweltausschuss Willich kämpft gegen Folgen des Klimawandels

Willich. · Knapp 30 Minuten dauerte die Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Nachhaltigkeit. Dabei gab es Lob für Projekte der Verwaltung.

Stadtradeln, Nachhaltigkeitspreis und Freiflächenratgeber: Die Tagesordnung für die Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Nachhaltigkeit war thematisch vielfältig, Politik und Verwaltung verständigten sich aber zügig, um die Kontakte in Corona-Zeiten möglichst kurz zu halten.

Breite Zustimmung aus allen Fraktionen erhielt die Verwaltung für den Vorschlag, am NRW-Förderprogramm „Klimaresilienz in Kommunen“ teilzunehmen. Dabei geht es darum, die Kommunen widerstandsfähiger gegen die Folgen des Klimawandels zu machen. Die drei Förderschwerpunkte sind: Dach- und Fassadenbegrünung an öffentlichen und privaten Gebäuden, „coole“ öffentliche Räume und „coole“ Schulhöfe.

Es geht unter anderem darum, über Begrünungen, Baumpflanzungen und Flächenentsiegelungen Hitzestau in den Städten zu vermeiden und Abkühlung über Verdunstung zu erreichen. Das Programm des Landes sieht Fördermöglichkeiten bis zu 100 Prozent vor. Die Grünen wiesen darauf hin, dass es in Willich ein Projekt gibt, die Schulhöfe ökologisch aufzuwerten. Lob gab es auch dafür, dass in diesem Jahr die Aktion „Stadtradeln“ doch durchgeführt werden konnte – mit der Terminverlegung in den Oktober. In Willich erradelten 188 Teilnehmer in 30 Teams während der 21-tägigen Aktion insgesamt 39 321 Kilometer und sparten so fast 5,8 Tonnen CO2-Emissionen ein.

Außerdem stellte die Verwaltung Logo und Design der Auszeichnungen für den neu geschaffenen „Nachhaltigkeitspreis“ vor. Beides wurde von den Politikern gelobt. Die Verwaltung berichtete dem Ausschuss über den Stand der Dinge beim Thema „Fairtrade“: Die für Dezember geplante Aufführung des Fairtrade-Theaters „Alle Satt!?“ wurde verschoben. Sie soll 2021 – hoffentlich als Präsenzaufführung, sonst online – nachgeholt werden. Die Verwaltung erstellt eine Info-Broschüre zu Fairtrade-Produkten und wo sie in Willich erhältlich sind.

Außerdem hat die Verwaltung einen Ratgeber zu ökologisch sinnvoll gestalteten Hausgärten und Freiflächen erarbeitet. Er umfasst 30 Seiten. Hagen Becker (Grüne) äußerte sich ausführlich zu der Frage, welche Baumarten für die Region geeignet sind. Die Verwaltung sagte, sie wolle im Rahmen des „Klimafolgenanpassungskonzeptes“ eine entsprechende Liste erarbeiten.

CDU, SPD und FDP lehnten einen Antrag der Grünen ab, mit dem Start-up-Unternehmen „TreeAndme“ eine App zu entwickeln, über die die Bürger eintragen können, welchen Straßenbaum sie bewässern. Ihnen war der Hintergrund des Unternehmens nicht ersichtlich – es gibt keine Eintragungen im Internet oder Berichte über bereits erfolgreich realisierte Projekte. Außerdem geht aus dem Konzept hervor, dass die Stadt zum Beispiel Marketingkosten auf jeden Fall zahlen muss.

Die Verwaltung merkte an, dass diese punktuelle Lösung – ein Bürger oder Haushalt bewässert einen Baum – keine Arbeitserleichterung für die Gemeinschaftsbetriebe der Stadt darstelle. Die Mitarbeiter müssten aufgrund der städtischen Sorgfaltspflicht trotzdem den Bewässerungsstand kontrollieren. Es gibt in Willich allerdings auch schon eine gut funktionierende und offensichtlich erkennbare Lösung: Die Bürger haben in diesem Jahr bei der Stadt kostenlos „Baumsäcke“ holen können, die sie dann selber regelmäßig befüllen.