Unbekannte töten Greifvögel in Anrath
Eine ganze Reihe verendeter Greifvögel fand die Polizei in der Nähe eines Waldes. Drei Greifvogelfallen standen ganz in der Nähe.
Willich. Fünf verendete Greifvögel (Bussarde und Habichte) hat die Polizei am Freitagabend am Donkweg bei Willich-Anrath sichergestellt. Unmittelbar daneben stießen die Beamten auf Tierfallen, die laut Polizeibericht „offensichtlich zum Fang von Greifvögeln aufgestellt wurden“. In einer der Fallen befand sich eine verletzte Krähe. Die Polizei schrieb eine Anzeige wegen Verstoßes gegen Tier- und Bundesnaturschutzgesetz. In der Nähe hätten zudem möglicherweise vergiftete Innereien gelegen, an denen ein weiterer Bussard und ein Fuchs wohl verendeten.
Für den bundesweit tätigen Verein „Komitee gegen den Vogelmord“ ist der Fall eindeutig: „Wir haben die Gegend beobachtet“, erklärt Alexander Heyd vom Komitee. Er und ein weiterer Vogelschützer waren vor Ort und hatten die Polizei alarmiert. „Schon vor Wochen hatte uns eine Frau aus der Gegend auf mehrere Fallen aufmerksam gemacht.“ Es handele sich um sogenannte Leiterfallen. Diese sehen aus wie eine Voliere. Oben ist ein Loch im Draht, durch das ein Greifvogel zwar hinein, aber nicht mehr herauskommt. „Er hockt dann in dem Käfig und wartet, was geschieht“, so Heyd. Oft würden die Tiere dann erschlagen. Dafür spreche auch, dass an der Tür zu der Voliere ein Handschuh gelegen habe, den ein Greifvogel-Wilderer benutzt haben könnte.
Auch in diesem Fall haben die Tierschützer einen konkreten Verdacht: Die Falle stand fünf Meter weg von einem Hochstand, den der zuständige Jäger benutzt. Ganz in der Nähe befinde sich auch dessen Wohnhaus. Dieser Jäger sei auch aufgetaucht und habe die Tierschützer gefragt, was sie dort eigentlich wollten. „Der Mann gab zwar zu, Besitzer der Voliere zu sein, bestritt aber, etwas von toten Greifvögeln zu wissen“, erklärt Alexander Heyd. Bei der Krähe, die verletzt aus dem Käfig gerettet werden konnte, habe es sich um einen Lockvogel gehandelt. „Wir haben den Jäger gefragt, warum er ihr nicht wenigstens Wasser gegeben hat. Er hat uns erklärt, er wolle sich ab jetzt nicht mehr äußern“, so Heyd. Dann sei er verschwunden.