Engagement Verstimmung um „Warnwesten für Kinder“
Tönisvorst · Die Vereine „Handwerker in Tönisvorst“ und Round Table haben verärgert auf einen Antrag der CDU reagiert. Die Beantragung von Fördermitteln für die Anschaffung der Kleidung irritiert sie. Schließlich sei man bereits in diesem Bereich sehr aktiv.
. Der CDU-Stadtverband, die Fraktion und Bürgermeister Thomas Goßen hatten am Donnerstag einen „offenen Brief“ im Postfach. Er liegt auch der WZ-Redaktion vor. Abgesendet wurde er im Namen der Vereine „Handwerker in Tönisvorst“ (HiT) und Round Table 188 Tönisvorst/Kreis Viersen, namentlich von Thorsten Engler, Vorstandssprecher der Handwerker, seinem Vize Christoph Kohnen sowie von Aleksander Weber und Frederic Lambertz (beide Round Table).
Der Brief ist eine abgestimmte Reaktion auf den CDU-Antrag „Warnwesten für Kinder“. Dieser steht auf der Tagesordnung der Sitzung des Bau-, Energie-, Verkehrs- und Umweltausschusses am 5. Februar.
Mit großer Verwunderung habe man zur Kenntnis genommen, dass die Stadtverwaltung aus Landesmitteln Warnwesten für Kindergartenkinder anschaffen möge. Das Motiv zur Anschaffung sei „uneingeschränkt sinnvoll“, betonen Engler und Co.. Man sieht aber bei CDU und Verwaltung das Engagement der Vereine in der selben Angelegenheit außer Acht gelassen.
So steht in dem Schreiben: „Seit 2006 werden in Tönisvorst alle Grundschulkinder der dritten und vierten Klassen durch Round Table auf die Gefahren des toten Winkels im Begegnungsverkehr als Radfahrer und Fußgänger mit Lkw aufmerksam gemacht.“ In die Aktion „Raus aus dem toten Winkel“ habe Round Table in 14 Jahren mehr als 1100 Stunden Arbeit und mehrere 1000 Euro für Schulungsmaterial investiert. Die Unterstützung dafür sei von Speditionen, Entsorgungsunternehmen, Lkw-Herstellern und durch zahlreiche Spenden von Tönisvorster Bürgern
gekommen.
2017 wurde das Projekt „KiTa-Pate“ von Round Table Deutschland ins Leben gerufen. „Seinerzeit gab es jedoch insbesondere bei den städtischen Kindertagesstätten keinen Bedarf, da dieser – nach Angaben des Bürgermeisters – durch einen großen, deutschlandweit aktiven Sponsor gedeckt wurde, so dass zunächst nur die Tönisvorster Kindertagesstätten ausgestattet worden sind, die auch Warnwesten benötigten.“
2019 wurden 250 Westen
an i-Dötzchen verschenkt
Die Handwerker in Tönisvorst entschlossen sich aus Begeisterung für das Projekt, Warnwesten für die Tönisvorster Grundschulen zur Verfügung zu stellen. „Alle Bemühungen seitens der Handwerker in Tönisvorst und seitens Round Table eine Bedarfsabfrage über die Stadtverwaltung durchzuführen und ein gemeinsames Vorgehen abzustimmen, seien in den Jahren 2018 und 2019 zunächst vom Bürgermeister zurückgewiesen worden.
Schließlich hätten die Handwerker und Round Table-Mitglieder die Bedarfsabfrage selber durchgeführt. 2019 verschenkte HiT 250 Warnwesten an die i-Dötzchen der Stadt. Zu den Sponsoren gehörten das Kaminstudio Niederrhein, Elektro Richter, Benrader Klimatechnik KTB, Auto Heisig, Gerarts Elektrobau, Schreinerei Schwarz, Theunissen Heizung Sanitär, Metallbau Kleefisch, Malermeister Engler und Automeister Kohnen.
Für Kindertagesstätten und Tagesmütter wurde eine neue Bedarfsermittlung abgeschlossen. Round Table wird in diesem Jahr weitere 1500 neue Warnwesten für Tönisvorster Kinder im Wert von ungefähr 5000 Euro beschaffen.
Die Unterzeichner sind „enttäuscht darüber“, wie seitens des Bürgermeisters, der CDU und teilweise seitens der Verwaltung „hier mit ehrenamtlichem Engagement und großem finanziellen Einsatz der Bürgerinnen und Bürger umgegangen wird“.
Engler und die anderen erwarten nun von der CDU-Fraktion die Rücknahme des Antrags. Die Verwaltung hatte, um mögliche Verzögerungen zu vermeiden, vorsorglich Mitte Dezember 2019 entsprechenden Anträge zu einem Landesprogramm für die fünf städtischen Einrichtungen gestellt. Nun schlägt sie ihrerseits in der Vorlage zum Ausschuss folgendes vor: „Vorschlag der Verwaltung wäre daher, gemeinsam mit dem Verein Handwerker in Tönisvorst und Round-Table abzustimmen, inwieweit eine etwaige Förderung über das Programm, in das Sponsoring für die übrigen Einrichtungen integriert werden und die bei den Sponsoren freiwerdenden Mittel ggfs. zusätzlich für Verkehrssicherungsprojekte/-bedarfe in den Einrichtungen verwandt werden können.“ Ree