NRW Emotionale Verabschiedung von Heyes
Willich · Der frühere Bürgermeister und ehemalige Ratsmitglieder wurden in Neersen für ihr Engagement geehrt.
Es begann am Samstag um 17.30 Uhr mit einem Sektempfang im Innenhof von Schloss Neersen und endete mit Einbruch der Dunkelheit mit der Eröffnung des Buffets vor dem Restaurant „Castello Da Chiara“: Die Verabschiedung von Bürgermeister Josef Heyes und der Ratsmitglieder, die dem neuen Stadtrat nicht mehr angehören, war eine würdige Veranstaltung mit vielen emotionalen Momenten.
Es waren rund 250 geladene Gäste, die teilnahmen. Die Tribüne der Schlossfestspiele war aus diesem Anlass noch nicht abgebaut worden. Und dass das Wetter mitspielte, war in diesem Sommer alles andere als eine Selbstverständlichkeit.
Die Laudatio auf den wohl bekanntesten Schiefbahner hielt mit Yasuo Inadome. Er erinnerte sich an die erste Begegnung mit Josef Heyes. Inadome war damals neu in der Stadt und fühlte sich auf einer Veranstaltung völlig verloren, von allen Besuchern unbeachtet. „Dann kam Josef Heyes auf mich zu und ich spürte seine Warmherzigkeit, seine Freundlichkeit. Er blieb den ganzen Abend über bei mir.“
„Das war keine Strategie im Wahlkampf, denn ich konnte ihn ja nicht wählen“, fügte Inadome hinzu. Er erinnerte an die grandiosen Wahlerfolge – am 30. August 2009 brachte er es auf 83,5 Prozent der Stimmen. Und an die Tatsache, dass mit Käthe Franke und Josef Heyes gleich zwei Willicher Persönlichkeiten mit dem Orden der aufgehenden Sonne geehrt worden seien. Inadome hob die „zielorientierte und wirtschaftsfreundliche Politik“ während der 21 Jahre, in denen Josef Heyes Bürgermeister war, hervor. „Eine große und liebe Frau stand ihm bei“, sagte Inadome und meinte damit Maria Hilgers, die Ehefrau des zu Ehrenden.
Der Nachfolger von Heyes, Bürgermeister Christian Pakusch, führte durch das Programm. „Willy Kerbusch und du, das war das perfekte Duo, das hat richtig gut funktioniert“, sagte der 37-Jährige. Als Geschenk überreichte er eine kleine Holzbank für die Enkelkinder – Heyes ist Anfang dieses Monats erneut Großvater geworden. Eine Bank für Erwachsene wird vor dem Baum im Schlosspark, der für Heyes gestiftet wurde, aufgestellt. „Ich habe mein Amt gerne und mit ganzem Herzen und mit all“ meiner Kraft ausgeübt“, gab Josef Heyes zu verstehen.
Er konnte zahlreiche Weggefährten begrüßen wie die früheren Dezernenten Willi Spee, Martina Stall und Theo Eckelboom. Aus Kaarst waren seine frühere Kollegin Ulrike Nienhaus und deren Vorgänger Franz-Josef Moormann gekommen, aus den Gemeinden im Kreis Viersen unter anderem Karl Hansel, Volker Rübo, Christian Wagner – und Kalle Wassong, Bürgermeister von Niederkrüchten und Sprecher der Bürgermeister im Kreis Viersen. Er hat Heyes als Streiter für die Belange der Kommunen im Kreis in Erinnerung. Er wünschte Heyes „viel Glück und Erfolg beim Suchen von neuen schönen Dingen.“
Pakusch und der stellvertretende Bürgermeister Guido Görtz ehrten ehemalige Ratsmitglieder, die jetzt nicht mehr dem Gremium angehören. Am längsten waren diese Männer und diese Frau dabei: Bernd-Dieter Röhrscheid hatte es auf stolze 36 Jahre gebracht, Dieter Lambertz gehörte dem Stadtrat 26 Jahre an. Platz 3 mit 21 Jahren belegten Thomas Brandt und Ursula Bloser. Sie verkündete, die politische Arbeit habe ihr immer sehr viel Freude bereitet.