Viele Pannen bei der Post
Ärger: Anwohner klagen über falsche oder sehr späte Zustellung am Fliethgraben.
St. Tönis. Wenn Daniel Ponten in Zusammenhang mit der Deutschen Post die Wörter "zuverlässig" und "schnell" hört, dann sieht er rot. Aber nicht nur er allein. Das geht mittlerweile etlichen Anwohnern im Bereich des Fliethgrabens und der Schelthofer Straße in St. Tönis so.
"Seit in diesem Bereich der Zusteller gewechselt hat, geht es hier postalisch drunter und drüber", berichtet Ponten (Foto). Manche Post werde an die richtige Hausnummer, aber falsche Straße zugestellt, ganze Briefe verschwänden oder tauchten Wochen später wieder auf. Oft liege die Post erst in den Abendstunden in den Briefkästen.
Der selbstständige IT-Systemkaufmann hat die verschiedenen Zustellungsvarianten schon alle am eigenen Leib erlebt. Die harmloseste sei die Zustellung in den frühen Abendstunden. "Beim ersten Mal dachte ich noch, die Post hätte ihren Service erweitert und würde zweimal am Tag zustellen", erinnert sich Ponten, nachdem er die Botin um 18Uhr beim Zustellen beobachtet hatte.
Ärgerlicher werde es bei Briefen, die nie ankämen. Ponten erhielt deshalb eine zweite Mahnung von einem Lieferanten. "Ich fiel aus allen Wolken. Ich hatte nie eine Rechnung oder Mahnung erhalten", berichtet er. Gott sei Dank kenne er den Lieferanten und habe alles ohne zusätzliche Mahngebühren ins Lot bringen können.
Den häufigen Briefe-Tausch mit Nachbarn sieht der junge Mann mittlerweile von der humorvollen Seite. "Über falsch eingeworfene Post lernt man viele Leute kennen", erklärt er süffisant. Doch ein tragbarer Zustand sei es wirklich nicht, dass man selbst Briefträger spiele.
Warum Post, die am gleichen Tag abgeschickt wurde, mit einem Abstand von 14Tagen im Briefkasten landete, das versteht Ponten gar nicht. "Bei mir befindet sich auch die Geschäftsstelle von Round Table. Der Brief an unseren Verein kam normal an. Der persönlich an mich gerichtete, der den gleichen Inhalt hatte und am gleichen Tag auf die Reise geschickt worden war, lag erst 14 Tage später im Briefkasten."
Ponten hat bei vielen seiner Kunden schon auf E-Mail Kontakte umgestellt. "Es geht ja nicht anders", sagt der St.Töniser. Er wandte sich auch schon an die Konzernzentrale der Deutschen Post, aber die half nicht wirklich. Es habe nur vorgefertigte Antworten gegeben mit dem Zusatz, man werde es der Betriebsleitung in Krefeld mitteilen.
Auf Anfrage der WZ bei der Pressestelle der Deutschen Post teilte Sprecher Rainer Ernzer mit, dass die Zustellerin in diesem Gebiet nicht gewechselt habe. Sie sei lediglich bei Urlaub und Krankheit durch eine Vertretung ersetzt worden.
"Grundsätzlich kann es einmal vorkommen, dass aufgrund erhöhten Postaufkommens bis rund 16 Uhr ausgetragen wird. Ein Bezirk hat einen Anfang und ein Ende. Und wer am letzteren wohnt, bekommt die Post nun einmal später", sagt Ernzer. Er empfehle gerade Firmen die Anmietung eines Postfachs. Dort sei die Post bis 9.30 Uhr garantiert eingelegt.