Vorst lacht über das Beziehungs-Chaos
Die Kolping-Laienspielgruppe Salz & Pfeffer bescherte den Zuschauern im ausverkauften Haus Vorst viele Lacher.
Vorst. "Dann wollen wir uns mal einen schönen Abend machen," dachten sich 300 Vorster und Auswärtige, die sich wie seit vielen Jahren am letzten Oktoberwochenende zur Premiere ins Haus Vorst aufmachten. Dort führte die Kolping-Laienspielgruppe "Salz & Pfeffer" ihr neues Theaterstück auf.
In diesem Jahr war es der Schwank "Der Bräutigam meiner Frau" von Otto Schwarz und Georg Lengbach. Bei der Wahl der Stücke ist eines immer sicher: Lacher zu hauf, Tränen in den Augen, ein gelungener Abend. Auch in diesem Jahr wollte der Applaus nach der Premiere vor ausverkauftem Haus nicht aufhören.
Dass Souffleur Christoph Zeletzki vor dem ersten Akt noch dazu aufrief, bei kalten Fingern ruhig zu applaudieren, war überflüssig. Viele Zuschauer hatten schon eine halbe Stunde vor Beginn der Vorstellung ihre Plätze eingenommen.
Die einen saßen möglichst nah an der Bühne, andere viel lieber weiter hinten, um den Überblick zu behalten. Als einer der letzten kam Zuschauer Hugo Gather in den Saal, blickte sich mit seiner Frau nach freien Plätzen um, und meinte nur trocken: "So, jetzt kann es losgehen."
Schon nach wenigen Spielminuten war das Publikum im Berlin der 20er Jahre angelangt. Ingrid Kox berlinerte herrlich als Haushälterin Mathilde, das Ehepaar Dr. Theodor Schröder (Ulrich Leusch) und Hella Holm (Gudrun Heidenfels) mussten ihre Ehe vor Hellas’ Onkel Archibald (herrlich Wolfgang Arretz auch mal in Pyjama mit Cowboyhut) und Tante Ottilie Thompson (Hanni Hasenau) und erst recht vor dem künftigen Verlobten von Hella, Toby Thompson (Jörg Tissen-Boymanns), verheimlichen.
Eine Gefälligkeit von Theodor Schröder für seinen Freund Heinz Ennerich (wie immer mit viel Szenenapplaus Heinz-Josef Köhler) führte direkt in das Chaos, um das sich die Geschichte spann. Martina Ramm als die von der Haushälterin verheimlichte Tochter Fränzchen und Thomas Wenders als Metzger Bullermann sowie der Säugling des heimlichen Ehepaares machten die Geschichte richtig verworren.
Die herrlichen Dialoge der verzwickten Geschichte boten zweieinhalb Stunden beste Unterhaltung. Dafür gab es reichlich Vorhänge bei noch mehr Applaus. Zuschauer können sich mit dem Schwank an den ersten beiden Novemberwochenenden in Anrath und in St.Tönis noch schöne Abende machen.