Weihnachtsmarkt: Die Atmosphäre stimmte

Den Weihnachtsmarkt bestimmten heimische Händler und Vereine.

St. Tönis. „Wir können hier den Weihnachtsmarkt nicht neu erfinden“, sagt Stefan Robben, Vorsitzender des Werberings St. Tönis. Er meint damit unter anderem, dass in hohem Maße die ortsansässigen Händler, darüber hinaus aber auch Vereine aus St. Tönis den Markt prägen.

Und dass es im Vergleich zum Vorjahr keine bemerkenswerten Neuheiten gab. Das mag sich zwar langweilig anhören, aber die Besucher, die am Samstag und Sonntag kamen, konnten sich an der vorweihnachtlichen Atmosphäre erfreuen.

Bereits das Anglühen am Freitagabend war ein voller Erfolg gewesen: Auf dem Rathausplatz war nach Einbruch der Dunkelheit schwer was los.

Der Samstag begann eher verhalten. Franz Penzhofer aus Duisburg konnte phasenweise keinen einzigen Besucher für sein Bungee-Trampolin begeistern, das Sprünge bis zu sieben Metern Höhe ermöglicht.

„Ein bisschen ruhig hier“, lautete die Einschätzung von Uli Peeren, der als Kassierer des Werberings den Weihnachtsmarkt maßgeblich organisiert hatte. Aber er sollte recht behalten: Mit einsetzender Dunkelheit kamen auch die Besuchermassen. Sein Lieblingsgetränkt: „Glühwein von der südlichen Weinstraße — lecker.“

Ebenfalls eine Sünde wert: Die kleinen Köstlichkeiten aus Marzipan von Konditor Büskens. Die Motive, sich am Weihnachtsmarkt zu beteiligen, waren vielfältig: Gabi Wolters und Annette Krölls-Mulder sammelten bei ihrem Debüt Geld für die Freie Hundestaffel des Kreises Viersen — ihre beiden Hunde, ein belgischer Schäferhund und ein großer Schweizer Sennenhund, hatten ihre „Wintermäntel“ an.

Luise Butzke verkaufte Cup-Cakes — Muffins in Bunt, der Erlös dient der Taschengeldaufbesserung, das Geschäft lief zufriedenstellend. Ingrid Lünger von der Tönisvorster Hilfe bot selbstgebackene Plätzchen an.

Mehr Prozente als bei jeder Geldanlage gab es bei der Sparkasse in Form von Glühwein. Den verkaufte auch der Jugendkarnevalsverein 1978 Rot-Weiß St. Tönis: „Mit dem Erlös finanzieren wir die Uniformen für die Jugendlichen, können so die Beiträge niedrig halten“, sagte Heinrich Tillmanns.

Von der Willicher Straße aus betrachtet, wirkte der Weihnachtsmarkt wie eine Kirmes: Das lag am schillernd bunten Karussell, dem „Müllers Mini Jet“. Pfarrvikar Oliverdom Oguadiuru verkaufte Glühwein und Kakao, um möglichst viel Geld für ein Jugendausbildungsprojekt in sein Heimatland Nigeria überweisen zu können. Er dachte mit ein wenig Wehmut daran, dass dort zurzeit Temperaturen um die 30 Grad herrschen.

Für alle, die ebenfalls froren: Beim verkaufsoffenen Sonntag, gab es nicht nur rotgefrorene Näschen, sondern auch rote, sprich reduzierte Preise für Wintermode.