Planung Wieder Wirbel am „Dreieck“
Die Bürgerinitiative gegen Verkehrslärm und die FDP weisen Aussage des Fraktionschefs der SPD zurück.
Schiefbahn. Heftige Reaktionen gibt es auf Aussagen von Bernd-Dieter Röhrscheid zur Planung im sogenannten „Schiefbahner Dreieck“. Der SPD-Fraktionschef hatte in einem Zeitungsinterview der FDP vorgeworfen, bei ihrer Ablehnung dieser Planung von bezahlbarem und seniorengerechtem Wohnraum lediglich eine „kleine Personengruppe, die direkt an der Willicher Straße wohne“, zu unterstützen. Das weisen jetzt sowohl die Liberalen als auch die „Bürgerinitiative Verkehrsbelästigung Schiefbahner Norden“ zurück.
Die Initiative spricht in einer Stellungnahme auf ihrer Homepage davon, Röhrscheids Aussagen seien „tendenziös und falsch“. Er habe nicht verstanden, dass die Initiative für eine Verbesserung der Verkehrssituation im Schiefbahner Norden kämpfe und dies nachweislich schon, bevor das „Dreieck“ diskutiert wurde. Man sei keine Splittergruppe, was die Zahl der etwa 200 Unterstützer der Initiative, die mehr als 8000 Besucher der Internetseite und mehr als 100 Zuhörer in der Kulturhalle in Schiefbahn gezeigt hätten.
„Er lügt, wenn er behauptet, dass wir uns nicht für alle betroffenen Straßen einsetzen“, heißt es weiter in der Stellungnahme. Zudem vergesse Röhrscheid zu sagen, dass nicht nur die FDP, sondern auch die Grünen im Planungsausschuss gegen eine weitere Planung gestimmt hätten. Und er unterschlage, dass es auch in seiner Partei Mitglieder gebe, die die Initiative unterstützten und vom „Meinungsmacher Röhrscheid“ ausgebremst würden.
Die Bürgerinitiative spricht von vielen offenen Fragen, die die Planung verzögert hätten. Das sieht die FDP offenbar ähnlich. In einer Pressemitteilung zur Äußerung Röhrscheids heißt es: „Es gibt noch kein Lärmschutzgutachten und keine klare Regelung, wer die Kosten des Lärmschutzwalls tragen wird“. Wirtschaftlich sei das Ganze „auf Kante genäht“.
Laut FDP wird der Ausbau des Dreiecks eine erhebliche Ausweitung des Verkehrsvolumens zur Folge haben. Denn „irgendwie müssen die Anwohner der 32 Wohneinheiten in Einfamilienhäusern und 38 Wohneinheiten in Mehrfamilienhäusern auf ihre Grundstücke oder an ihre Wohnungen“ kommen, sagt der stellvertretende Parteivorsitzende Franz-Josef Stapel.
Die FDP habe schon vor der Gründung der Bürgerinitiative den Ausbau des „Dreiecks“ abgelehnt, bis die Verkehrssituation verbessert sei. Die jetzt aktiven, an der Gestaltung des öffentlichen Lebens interessierten Bürger seien „das wahre Wesen der Demokratie“. Ihr Engagement sei nicht hoch genug einzuschätzen. Man widerspreche daher der Äußerung Röhrscheids.