Willich: Altenheim Moosheide sucht neuen Chef
Andreas Dinkelmann ist gegangen – „aus gesundheitlichen Gründen“.
Willich. Wer nur gelegentlich dort zu Gast ist, wird sich gewundert haben: Das Altenheim Moosheide in Willich hat derzeit keinen Leiter. Die Einrichtung hat sich von Andreas Dinkelmann getrennt, der das Haus seit rund drei Jahren geführt hatte. Und weil das Rote Kreuz (DRK) als Träger kein Aufheben um die Sache machen wollte, schießen derzeit die Gerüchte über mögliche Ursachen ins Kraut.
"Das hatte ausschließlich gesundheitliche Gründe", sagt Detlef Schmidt vom DRK-Landesverband. "Wir waren mit Herrn Dinkelmann immer zufrieden", betont er. Nun sei man auf der Suche nach einem Nachfolger. "Hier geht Qualität vor Geschwindigkeit", betont Schmidt. Solch eine Position sei nicht "mal eben" zu besetzen. Der Fachkräfte-Markt sei sehr angespannt. "Zumal wir jemand suchen, der mit der Qualität des Hauses Schritt halten kann."
Kommissarisch führt derzeit Pflegedienstleiterin Raissa Konstantinova das Heim. Dabei wird sie unterstützt von Matthias Walbröl, der ein Altenheim in Bonn leitet, das ebenfalls vom DRK getragen ist. "Das kann bei manchen Management-Fragen ja ganz gut sein", erklärt Schmidt.
Für Raissa Konstantinova ist die Situation nicht ganz neu. Sie leitete das Heim schon mal kommissarisch im Jahr 2006 nach dem überraschenden Tod von Annette Rawert. "Ich werde ja von einem sehr guten Leitungsteam unterstützt", sagt die 40-Jährige.
Stolz verweist sie auf das riesige Netz, über das die Einrichtung mittlerweile verfügt. Konstantinova nennt ein Beispiel: "Wir machen sehr viele Projekte mit Kindergärten." Hinzu komme der offene Mittagstisch, der sich zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt habe.
In der Küche werden jeden Tag so viele Mahlzeiten gekocht, dass der Mittagstisch nur in zwei Etappen zu bewältigen ist. Außerdem werden eine ganze Reihe von Einrichtungen und Firmen von hier aus verpflegt.
Worauf Raissa Konstantinova stolz ist: Es hat Prüfungen durch den medizinischen Dienst des Kreises gegeben. Dabei habe die Einrichtung an der Küferstraße mit der Note 1,7 für die vorstationäre Pflege und mit 1,4 für die Kurzzeitpflege abgeschnitten.
Wäre die Heimleitung kein Job für die kommissarische Leiterin? "Nein, das wäre eine Nummer zu groß", lacht Konstantinova.