500 Menschen in Anrath nachts evakuiert Hund findet Bombe auf dem Feld
Anrath · Nach einem Bombenfund auf einem Feld am Reutersweg in Anrath mussten in der Nacht zu Donnerstag rund 500 Personen aus ihren Häusern in Sicherheit gebracht werden. Ein Hund hatte die Fünf-Zentner-Bombe am Abend offenbar beim Scharren freigelegt.
Sie lag nach Auskunft von Sascha Döhmen vom Fachbereich Einwohner und Ordnung der Stadt Willich nur etwa 20 Zentimeter tief in der Erde.
Nachdem Experten des Kampfmittelräumdienstes den explosiven Fund begutachtet hatten, wurde sofort die Evakuierung der Häuser in einem Radius von 250 Metern eingeleitet. „Zum Glück lag die Bombe am Rande der Siedlung, sodass nicht ganz so viele Menschen betroffen waren“, berichtet Döhmen. Am Reutersweg mussten die Bewohner ebenso ihre Häuser räumen wie an der Weberstraße und an der Straße An der Eschert. „Zwei Personen mussten von der Polizei entfernt werden, da sie sich geweigert hatten, ihre Wohnungen zu verlassen“, berichtet Döhmen. Bis gegen 2 Uhr in der Nacht war die Evakuierung, die unter erschwerten Corona-Hygiene-Bedingungen stattfinden musste, abgeschlossen. Die Menschen wurden, sofern sie nicht bei Verwandten unterkommen konnten, mit einem Bus in die Turnhalle der Gottfried-Kricker-Schule gebracht. Dort wurden sie vom DRK betreut.
Nach Abschluss der Evakuierung wurde die Entschärfung der Bombe eingeleitet. Diese war gegen 3 Uhr beendet, die Menschen konnten in ihre Häuser zurückkehren.
Da der Fund aus dem Zweiten Weltkrieg laut Sascha Döhmen nur über einen normalen Aufschlag-Zünder und nicht über einen komplizierten Säurezünder verfügte, verlief die Entschärfung ohne große Schwierigkeiten. Nach Ansicht der Experten hatte sich die Bombe durch Erdbewegungen über die Jahre immer mehr an die Oberfläche gearbeitet (was häufiger vorkommt) und stellte dort mittlerweile eine Gefahr da – vor allem für den Landwirt, der dort das Feld mit schwerem Gerät bearbeitet.
Die Polizei war mit sechs Streifenwagen vor Ort, hinzu kamen bis zu 25 Kräfte der Stadt und bis zu 40 der Löschzüge Clörath und Anrath. Die Feuerwehr setzte auch eine Drohne ein. Auch Bürgermeister Christian Pakusch und Ordnungsdezernentin Brigitte Schwerdtfeger schauten persönlich in Anrath vorbei.