Willich: Heyes: „CDU-Mehrheit ist kein Ruhekissen“
Bürgermeister warnt Parteikollegen vor Selbstherrlichkeit.
Willich. In den vergangenen sieben Jahren sind die Mitgliederzahlen der CDU Willich von 446 auf 540 gestiegen. Nach Jahren des Aufschwungs ist nun eine leichte Flaute spürbar. "Wir sind in diesem Jahr mit vier im Minus", appellierte Uwe Schummer an seine Parteifreunde und an "Kampagnen-Chef" Christoph Heyes, zumindest in diesem Jahr die Mitgliederzahl konstant zu halten.
Der Wahlefeld-Saal in Neersen war gut gefüllt. An den Seiten hatte die Union einen "Markt der Möglichkeiten" aufgebaut; dabei stellen sich die zahlreichen Gruppen, vom evangelischen Arbeitskreis bis zur deutsch-türkischen Union vor. "Wer Lust hat, kann zweimal in der Woche etwas mit uns unternehmen", unterstrich die stellvertretende Partei-Chefin, Sabine Mroch, die Arbeit der Vereinigungen. Auch die Senioren-Union nahm die Gelegenheit war, Interessierte für ihre Adventsfahrt nach Berlin (10. bis 12. Dezember) einzuladen.
"Wir sind keine Klempner-Truppe." Damit machte Uwe Schummer deutlich, dass es der Union nicht darum gehe, einzelne Aufträge zu erledigen, sondern dass man mit der Unterstützung möglichst vieler Bürger in Willich weiter einiges bewegen möchte. Er kam auf die Bundes- und Landespolitik zu sprechen, nannte die belebenden Konjunkturfördermittel, die mit 37 Millionen Euro in den Kreis Viersen geflossen seien: "Davon hat auch die regionale Wirtschaft profitiert."
Uwe Schummer gab das Mikrofon an den "Leitwolf" weiter. Gemeint war Willichs Bürgermeister Josef Heyes ("Ich habe bei dem Wort Leitwolf ein deutliches t und kein d rausgehört"). Heyes nannte die vielen künftigen Investitionen und Baustellen in der Stadt, die bald instand gesetzt und Willich dann noch lebenswerter machen würden. Eingeschlossen das Stahlwerk Becker: "Die Chancen stehen gut, dass sich bald im Wasserturm oder in der Halle 4, in der einst die britischen Soldaten ihre Panzer reparierten, neue Firmen ansiedeln."
Die Stimme des Bürgermeisters wurde spürbar lauter. "Die CDU-Mehrheit im Rat darf für uns kein Ruhekissen sein und wir dürfen nicht in Selbstherrlichkeit verfallen", warnte Heyes die Mitglieder der eigenen Fraktion. Man dürfe auch im Hinblick auf die kommenden Wahlen im Engagement nicht nachlassen.
Kein Verständnis hatte der Bürgermeister dafür, dass sich - wie offenbar vorgekommen - Parteifreunde vor wichtigen Veranstaltungen oder Aufgaben drücken: "Es darf nicht sein, dass gesagt wird, ich mache Urlaub oder meinen Segeltörn so, wie es mir passt."