Willich: „Mattes“ muss in Kur
Restauriert werden muss die Matthias-Figur, die in der Pilgerkapelle auf dem Friedhof steht.
Willich. Der Heilige ist erkennbar in die Jahre gekommen. Ein längerer Kur-Aufenthalt ist dringend notwendig, damit er sich wieder erholen kann. Die Rede ist von der St.Matthias-Figur, die seit 2004 in der Pilgerkapelle auf dem Willicher Friedhof heimisch ist. Doch seit einigen Tagen ist "Mattes verreist", wie Maria Werres von der St.Matthias-Pilgerbruderschaft verrät: Die aus dem 19. Jahrhundert stammende Figur muss restauriert werden.
An sich ist "Mattes" ja ein stattlicher Kerl: Etwa 1,70 Meter groß, den Mantel um die Schulter, Buch und Beil in der Hand. Das Ganze ist in vornehmem Grau gehalten. Wobei man sich über die Farbe streiten kann: "Das sieht doch aus wie Zement", kritisiert Maria Werres das Aussehen der Figur. Die war wohl ursprünglich farbig, doch irgendwann muss sie mit dem "Zement" überstrichen worden sein.
"Einige Ecken sind abgestoßen worden, da schaut die alte Farbe noch hervor", berichtet Maria Werres. Die Restauratoren-Werkstatt von Sabine Allroggen und Andreas Hoppenrath in Rommerskirchen wird versuchen, den ursprünglichen Heiligen wieder zum Vorschein zu bringen. Der Linner Museumsdirektor Christoph Reichmann hatte der Pilgerbruderschaft die Werkstatt empfohlen.
Die Kosten der Restaurierung sind noch offen. Erst muss geschaut werden, welche Krankheiten St.Matthias so alle mit sich herum schleppt. "Mattes" ist erst seit wenigen Monaten Willicher, denn zuvor war er nur eine Leihgabe der Katholischen Kirchengemeinde in Berensberg. Zum symbolischen Preis von einem Euro hatte die Willicher Bruderschaft die Figur im April erworben. Schon damals stand fest, dass noch größere Kosten durch die Restaurierung entstehen.