Willich: Turbo für den Kreisverkehr
Nach niederländischem Vorbild soll der Knotenpunkt Bahn-/ Parkstraße entschärft werden.
Willich. Es gibt Zeiten, da geht am Kreisverkehr Parkstraße/St. Töniser Straße/Bahnstraße nichts mehr. Chaotische Zustände herrschen dort vor allem im Berufsverkehr. Jetzt soll ein Umbau das Problem lösen: Der Planungsausschuss der Stadt Willich befasst sich am 26. Oktober mit der Einrichtung eines so genannten "Turbokreisverkehrs".
Besonders in den Niederlanden - etwa in Venlo - ist der alternative Kreisel häufig anzutreffen, aber auch in Deutschland gibt es ihn schon in einigen Städten, so in Köln oder Baden-Baden. Bei der Turbo-Variante verfügen Zu- und Ausfahrt des Kreisverkehres in Hauptrichtung jeweils über zwei Fahrstreifen. Die Autofahrer werden vorsortiert und müssen sich einordnen.
Die äußerst rechte Spur verlässt dabei immer bei der nächsten Ausfahrt den Kreisel. Wer eine fast komplette Runde drehen will, muss sich demnach auf der linken Spur einordnen. Um spontane Spurwechsel innerhalb des Kreisverkehrs zu verhindern, werden die Spuren mit einer durchgezogenen Linie voneinander getrennt.
Kritiker weisen immer wieder auf die möglicherweise entstehende Verunsicherung bei Autofahrern, die den Turbokreisverkehr zum ersten Mal befahren, hin. Befürworter erhoffen sich weniger Unfälle, weniger Konfliktpunkte und einen besseren Verkehrsfluss. Dieser soll durch ein erhöhtes Fassungsvermögen des Kreisverkehrs erreicht werden.
Der Kreisel in Willich war in der Vergangenheit öfter in Kritik geraten. So hatte sich die Freiwillige Feuerwehr darüber beschwert, dass sie sich zu Stoßzeiten trotz eingeschalteten Blaulichts kaum einen Weg durch den Kreisverkehr bahnen könne. "Morgens und abends im Berufsverkehr ist der völlig dicht", kritisierte deshalb schon vor über einem Jahr Feuerwehrchef Thomas Metzer.
In der nächsten Zeit werden bereits bestehende Arten des Turbo-Kreisels unter die Lupe genommen. Es soll geprüft werden, welche Variante sich auf die Situation in Willich übertragen lässt, denn dort laufen fünf Straßen im Kreisverkehr zusammen. Da mit der L 382 eine Landstraße betroffen ist, wird auch der Landbetrieb Straßenbau NRW beteiligt werden.