Wird aus Willich bald die „Festspielstadt“?
WZ sprach mit Marketing-Professor Harald Vergossen über möglichen Zusatz zum Städtenamen.
Willich. „Festspielstadt Willich“ — dieser klangvolle Name könnte künftig auf den Ortsschildern und städtischen Briefbögen stehen. Der Festspielverein hat einen entsprechenden Antrag gestellt, über den am Mittwochabend der Planungsausschuss diskutiert.
Die SPD hat aber Bedenken angemeldet, setzt sich statt dessen für eine Bürgerbeteiligung ein. Was Harald Vergossen, Marketing-Professor an der Hochschule Niederrhein, auf Anfrage der WZ befürwortet: „Bei einem großen Brainstorming kommen gute Ideen ans Tageslicht, an die zunächst niemand denkt.“
2007 saß Vergossen in der Jury eines WZ-Wettbewerbs, in dem nach einem griffigen Slogan für Tönisvorst gesucht wurde. „Er muss prägnant, einprägsam, aber auch möglichst lange einsetzbar sein“, hatte er damals erklärt.
Viele Bürger schickten Vorschläge ein, am Ende fiel die Entscheidung für „TönisVorst — Die Apfelstadt am Niederrhein“. Damit machen die Willicher Nachbarn mehr und mehr Werbung.
Prägnant und einprägsam wäre „Festspielstadt Willich“ aus Sicht von Vergossen ebenfalls. „Es muss aber gleichzeitig gewährleistet sein, dass der Begriff zukunftsfähig ist“, betont der Marketing-Professor. Was die Willicher SPD auch in der 29. Spielzeit der Freilichtbühne vor dem Neersener Schloss in Frage stellt.
Sie setzt sich statt dessen für einen „zeitlosen, allumfassenden Zusatz“ wie zum Beispiel „Kultur- und Sportstadt Willich“ ein.
Das wiederum kann den Professor wenig begeistern. „Ein Allgemeinplatz“, urteilt er. So könne sich zum Beispiel auch Mönchengladbach „Sportstadt“ nennen. „Vor einer Entscheidung sollte es daher eine Analyse geben, wofür die Stadt Willich überhaupt steht, was ihr Profil ausmacht“, sagt Vergossen.
Und dann brauche es einen Slogan, der dies kurz und selbsterklärend auf den Punkt bringe und die Bürger auch emotional anspreche.