Anrath Zu Besuch im Bienenland
Der Bürgerverein war in der Imkerei von Iris und Johann van den Bongard zu Gast.
Anrath. Einen Ausflug ins Bienenland machten jetzt auf Einladung des Bürgervereins Anrath 38 Frauen und Männer. Ziel war die Imkerei von Johann van den Bongard am Donkweg.
Der Hausherr hieß die Besucher persönlich willkommen. Und hatte den Besuchern nach Kaffee und Kuchen gleich Neues zu berichten: Er hat seinen Betrieb mittlerweile an seine Tochter Iris übergeben. Die heute 26-Jährige hatte 2014 mit der Note 1,59 den besten Abschluss als Tierwirtin, Fachrichtung Imkerei, in ganz Deutschland gemacht. Wenig später wurde sie von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mit dem Nachwuchsförderpreis ausgezeichnet.
Ausgebildet worden war Iris van den Bongard von ihrem Vater. Schon lange stand fest, dass sie den Betrieb einmal übernehmen wird. „Sie weiß in vielen Dingen schon mehr als ich“, sagt der erfahrene Imkermeister.
Johann van den Bongard, hatte 1981 mit zwei Völkern mit der Imkerei begonnen. 2001 machte er dann sein Hobby zum Beruf. Er verfügt aktuell noch über 60 eigene Völker mit 50 000 Bienen, während seine Tochter ungefähr 500 Völker mit 25 Millionen Bienen besitzt. Das „Bienenland“ hat acht Mitarbeiter.
„Die Imkerei macht mir immer noch Spaß. Ich möchte nicht Knall auf Fall aufhören“, sagt der 63-Jährige. Deshalb denkt er nicht an Rente, sondern arbeitet weiter im vollen Umfang im Betrieb mit. Seinen Plan, irgendwann aus dem Tagesgeschäft auszusteigen und sich auf Fach-Vorträge zu konzentrieren, hat er aber nicht aus den Augen verloren.
Gegenwärtig ist dafür noch keine Zeit. Denn für die Imkerei ist es ein schwieriges Jahr: Aufgrund des schlechten Wetters fällt die Honigmenge, die geerntet wird, deutlich geringer aus als üblich.
Zweites Standbein des kleinen Unternehmens ist die Vermehrung von Bienenköniginnen. Auch dieser Geschäftszweig leidet unter dem regnerischen Wetter. „Die Qualität stimmt teilweise nicht“, urteilt Johann van den Bongard.
Den Besuchern vom Bürgerverein erläuterte er jetzt auch, wie die Gewinnung des leckeren Honigs abläuft. Je nach Blütezeit fahren Vater und Tochter mit einigen ihrer Völker in den Schwarzwald, nach Brandenburg, in die Pfalz oder ins Emsland, da dort zum Beispiel blühende Sonnenblumen, Akazien, Kastanien oder Heidepflanzen stehen. Hergestellt werden dann verschiedene Honigsorten, so zum Beispiel Raps-, Sonnenblumen-, Tannen oder Waldblütenhonig.