Bürgerspaziergang mit Bürgermeister in Anrath Pakusch zeigt ein offenes Ohr für die Probleme in Anrath
Anrath · Ein Bürgerspaziergang mit dem Bürgermeister soll zum festen Format werden. Die erste Ausgabe fand nun in Anrath statt und brachte beiden Seiten Erkenntnisse.
(svs) Gut angenommen wurde am Donnerstag das Angebot von Bürgermeister Christian Pakusch zu einem „Bürger(meister)spaziergang“ durch den Stadtteil Anrath: Rund 50 Bürger waren der Einladung des Ersten Bürgers der Stadt Willich zum gemeinsamen Spaziergang durch Anrath ausgehend vom Alleeschulhof gefolgt.
Pakuschs Absicht: „Er will sich als Ansprechpartner der Bürger im direkten Austausch mit den Anratherinnen und Anrathern – vor allem mit offenen Ohren und gutem Zuhören – ein möglichst genaues Bild davon machen, wo der Schuh konkret drückt“, schreibt die Stadt in einem Statement zur Veranstaltung. Wiederholungen des neuen Formats solcher Spaziergänge seien in den kommenden Wochen und Monaten auch in den anderen Stadtteilen geplant: „Alle sind eingeladen, mitzukommen, mitzureden und sich einzubringen“, sagt der Bürgermeister zu den geplanten Veranstaltungen in der Zukunft.
Hintergrund: Um den Jahreswechsel herum war nach dem Neujahrsinterview des Bürgermeisters in unserer Zeitung ein Leserbrief erschienen, der tenormäßig anmahnte, dass „Anrath nicht vergessen“ werden dürfe. Pakusch lud den Schreiber des Briefes zu einem, wie er sagt, „fruchtbaren Austausch“ ins Schloss Neersen ein. Und „neben diversen konkreten Anregungen in dem entspannten Gespräch mit sehr vielen Themen“, erzählt er, „kam halt die Idee auf, den Bürgerspaziergang und danach eine Informationsrunde mit dem Bürgermeister anzubieten.“
Nun also die rund zwei Stunden dauernde Premiere: Vom Schulhof aus zog der Tross durch die Fußgängerzone, vorbei an „Netto“ über den Kreisverkehr hin zum Gymnasium und wieder zur Neersener Straße zurück. Die Themen in wechselnden Gesprächszusammensetzungen: Unter anderem die Verkehrssituationen und der Kreisverkehr, das Innenstadtleben und korrespondierend der aktuelle Leerstand, der gewünschte Vollsortimenter, ein fehlendes Bürgerhaus und Begegnungsstätte, Bäume, Verkehr oder Baustellen.
„Es mangelte nicht an intensiven Gesprächen, Ideen und Anregungen“, bilanziert der kommunikative Bürgermeister, der für jeden Teilnehmer ein offenes Ohr hatte, aber auch an mancher Stelle um Verständnis warb, dass „die Stadt“ und er als Chef der Behörde weder zaubern, noch alles beeinflussen könne und vor allem auf unterschiedliche Sichtweisen oder Interessen mit Blick auf das ein oder anderen Problem Rücksicht nehmen müsse – da sei dann ein gelungener Kompromiss oft der einzig gangbare Königsweg.
Dennoch seien die Wünsche und Sorgen der Bürger angekommen. Pakusch verspricht, sich der „Themen möglichst konkret und kurzfristig anzunehmen“.