Neue Nominierungen Bolzplätze für Kulturerbe nominiert

Das NRW-Kultusministerium hat abgesehen vom Steigerlied noch weitere Anwärter für das immaterielle Kulturerbe vorgeschlagen. Auch Fußballbegeisterte dürfen sich freuen.

Die Bolzplatzkultur soll immaterielles Kulturerbe werden.

Foto: Strücken, Lothar (sl48)

Die Bolzplatzkultur und das Steigerlied sollen bald zum Immateriellen Kulturerbe Deutschlands gehören. Das Land Nordrhein-Westfalen habe beides für die Aufnahme in das bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes nominiert, teilte das NRW-Kulturministerium am Dienstag mit.

Zugleich ist das Landesinventar des immateriellen Kulturerbes um vier Einträge auf 16 angewachsen: Neu aufgenommen auf der Landesliste sind der Belecker Sturmtag, die klassische deutsche Reitlehre, die Vermittlung des astronomischen Weltbilds in Planetarien und der Zirkus. Die letztgenannten drei Einträge wurden ebenfalls für das bundesweite Verzeichnis nominiert.

Alle zwei Jahre können Gruppen, Gemeinschaften und Einzelpersonen sich um die Anerkennung ihrer Kulturform als Immaterielles Kulturerbe in ihrem Bundesland bewerben. Der Belecker Sturmtag erinnert an die Verteidigung der Stadt Belecke in der Soester Fehde von 1448. Der Zirkus wurde als eigenständige Form der darstellenden Künste aufgenommen.

Die Bolzplatzkultur ist bereits seit 2018, das Steigerlied seit 2020 in das Landesinventar in Nordrhein-Westfalen eingetragen. Ob die nominierten Kulturformen in das Bundesweite Verzeichnis aufgenommen werden, steht nach weiterer Prüfung auf Bundesebene und abschließender Bestätigung spätestens zu Beginn des Jahres 2023 fest.

Hintergrund der Erstellung der Verzeichnisse auf Landes- und Bundesebene ist die Umsetzung des Unesco-Übereinkommens zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes, dem die Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2013 beigetreten ist.

Das Landesinventar NRW umfasst außerdem bereits die Anlage und Pflege von Flechthecken, das Bochumer Maiabendfest, das Brieftaubenwesen, den Rheinischen Karneval und die Trinkhallenkultur im Ruhrgebiet.

(dpa)