Langenfeld Bezirksregierung bremst Freizeitzentrum

Langenfeld. · Berghausen als Erholungsziel: Die Betreiber von Wasserskianlage und Sportcentrum haben Großes vor.

Foto: grafik

Auf dem kleinen Zipfel Langenfelder Stadtgebiet jenseits der Autobahn 59 haben zwei Investoren Großes vor: Wasserski-Chef Johannes Sühs möchte den Campingplatz erweitern und eine fünfte Bahn anlegen. Und Andreas Kliemt vom benachbarten Sportcentrum plant den Bau eines Hotels sowie eine Ferienhaussiedlung. Im Februar letzten Jahres hatten die Stadtpolitiker beide Vorhaben im Grundsatz mehrheitlich befürwortet. Doch die notwendige Änderung des Flächennutzungsplans stockt. Nach Angaben des zuständigen Langenfelder Referatsleiters Stephan Anhalt muss das Gesamtvorhaben nach Einwänden der Bezirksregierung noch landesplanerisch abgestimmt werden.

Kliemt und Sühs hatten von einem Landschaftsarchitekten die Vorhaben beiderseits der Baumberger Straße in einem gemeinsam eingereichten Masterplan zusammenfassen lassen. Der stieß bei den Ratsfraktionen mit Ausnahme der Grünen grundsätzlich auf große Zustimmung. Wiewohl auch die Befürworter mahnten, die vorgeschlagenen Projekte nicht überstürzt umzusetzen.

Kliemt plant neben einem weiteren Ausbau seines Sportcentrums, in dem unter anderem Cageball, Badminton und Tennis gespielt wird, etliche Übernachtungsmöglichkeiten. Auf dem heutigen Parkplatz möchte der ehemalige Fußballprofi das Hotel mit etwa 140 Betten und Tagungsräumen sowie einer Tiefgarage errichten lassen. Und wie auf der Grafik zu erkennen ist, hat er auf dem westlich angrenzenden Wiesengelände 36 freistehende Ferienhäuser vorgesehen.

„Solche Übernachtungsmöglichkeiten direkt an der Wasserskianlage sind auch ganz in unserem Sinne“, sagt Sühs. „Unsere Besucher kommen aus aller Herren Länder. Und es ist immer sehr bedauerlich, dass es für einen mehrtägigen Aufenthalt in direkter Nähe bislang keine Übernachtungsmöglichkeiten gibt. „Die Hotelbetten oder Chalets in unmittelbarer Nähe wären für uns ideal. Aber auch für die Stadt Langenfeld und ihre Bürger wären solche zusätzlichen Quartiere für auswärtige Gäste gut.“

Sühs selber möchte den direkt an den Wasserski-Seen gelegenen Campingplatz nach Süden erweitern. Das habe er schon vor vielen Jahren machen wollen, doch sei dies wegen der von Henkel betriebenen Deponie direkt daneben nicht möglich gewesen. Weil die Deponie aufgegeben und bepflanzt ist, könne der Campingplatz deutlich vergrößert werden. Vordringlich ist Johannes Sühs zufolge für die stark ausgelastete Anlage eine fünfte Seilbahn für die Wasserskiläufer und Wakeboarder. Daran arbeite der Familienbetrieb schon seit mehr als zehn Jahren.

Nach Angaben von Stadtplaner Anhalt beziehen sich die Einwände der Bezirksregierung vor allem auf die Lage dieser Bauvorhaben. „Das ist kein Siedlungsbereich, sondern Freiraum.“ Doch nach dem mit Ausnahme der Grünen von den Stadtpolitikern mehrheitlich befürworteten Änderungen des Flächennutzungs- und Bebauungsplans seien die entsprechenden Untersuchungen in Auftrag.

Sühs kosten Gutachten zu Auswirkungen der Bauvorhaben auf Flora, Fauna, Klima und sonstige Gegebenheiten nach eigenen Worten mehr als 100 000 Euro. Doch er sei fest entschlossen, an den eigenen Erweiterungsplänen festzuhalten. Sie seien schließlich auch unabhängig vom Hotel und/oder der Ferienhaussiedlung für die Wasserski-Anlage wichtig.

Kliemt zufolge werden die Investitionen den Freizeitstandort erheblich aufwerten. Mit Sühs spreche er sich ab, damit beide Angebote nicht doppelt vorhalten. Darüber hinaus mache jeder sein eigenes Geschäft. Dass Monheim in Sachen Tourismus aufrüstet, finde er gut. Das gebe ein rundes Konzept für die Region.

Stadtplaner Stephan Anhalt gab sich jetzt zuversichtlich, dass der Entwurf zur Änderung des Flächennutzungsplans demnächst in die Ratsgremien kommt.