Datenübertragung in Leichlingen Glasfaserleitung in Witzhelden nimmt den Betrieb auf

WITZHELDEN. · 100 Kilometer Kabel wurden verlegt und 400 Häuser angeschlossen worden. Nun sollen weitere Ortschaften versorgt werden.

Glasfaser-Ausbau: Frank Steffes, Reiner Pliefke (Stadt), Klaus Leckelt (Investor Primevest), Dennis Kornehl (Novanetz) und Stephan Neumann (GFS)

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Unter blauem Himmel und bei spätsommerlicher Wärme wurde in Witzhelden jetzt das Glasfaser-Netz in Betrieb genommen. „Lichterfest“ sagen die Techniker dazu. Eingeschaltet wurde der Strom in einem Verteilerkasten neben der Grundschule in Flamerscheid. Damit sind laut Stadt die Baumaßnahmen für das schnelle Internet im Ortskern des Höhendorfes abgeschlossen.

Neun Monate habe das Telekommunikations-Unternehmen German Fiber Solution (GFS) daran gearbeitet, sagte Bürgermeister Frank Steffes. Schnelles Internet sei heutzutage und für die Zukunft wichtig. Home-Schooling und Home-Office habe man schon in der Corona-Zeit erlebt. Auch Telemedizin – also Diagnostik und Behandlung von gesundheitlichen Problemen aus der Ferne – sei ein großes Thema. „Mit der Inbetriebnahme des Glasfasernetzes sind wir im nationalen Vergleich nun ganz vorne mit dabei“, erklärte Steffes. Innerhalb weniger Monate seien „über 100 Kilometer Glasfaser unter die Erde und in die Häuser“ gebracht und mehr als 400 Hausanschlüsse gebaut worden.

Eine Faser kann den Datenverkehr einer Stadt wie Köln weiterleiten

Wie leistungsfähig das neue Netz ist, verdeutlichte Dennis Kornehl, Geschäftsführer von Novanetz: Über eine Faser könne man den Datenverkehr einer Großstadt wie Köln weiterleiten. Orte in der Größe Witzheldens seien heute überwiegend noch über die alte Kupfertechnologie DSL ans Internet angeschlossen. DSL komme aber irgendwann an seine technische Leistungsgrenze.

Astrid Hammerstein und ihr Mann waren nicht nur die ersten in ihrer Straße, die sich für den neuen Internetanschluss entschieden haben, sondern auch der erste Haushalt in der Umgebung, der durchgeschaltet wurde. Denn gleich nach der Inbetriebnahme am Verteiler stattete ihnen die Gruppe einen Besuch ab, um die Geschwindigkeit des gestarteten Systems zu überprüfen.

„Wir halten das für Fortschritt“, begründete die Witzheldenerin ihre Zustimmung. Sie selbst seien keine großen Internetnutzer, aber sie hätten das kostenfreie Angebot auch in Hinsicht auf zukünftige Nachmieter angenommen.

Momentan versorge der Verteilerschrank hinter der Grundschule auch Krähwinkel, Wolfstall und weitere Ortslagen Richtung Kuhle, berichtete Kornehl. Man werde sich nun weiter zur Kernstadt Leichlingen durcharbeiten und in die Vorvermarktung für den Bereich Vogelsiedlung und Landrat-Trimborn-Straße gehen. Für die nächsten zwei bis drei Jahre sei dann die Versorgung für nahezu alle Adressen der Stadt Leichlingen und Umgebung angepeilt.