Vier Leichlinger berichten Drei Leichlinger verraten, was sie glücklich macht
Leichlingen. · Gesundheit, Reisen, Zweisamkeit – Glück steckt in kleinen Dingen.
Ostern ist die Zeit der Freude, vor allem durch das Beisammensein mit Familie und Freunden. Dieses Jahr ist durch das Coronavirus jedoch alles anders. Glücksmomente gibt es aber weiterhin. Drei Leichlinger verraten, was sie glücklich macht.
„Glück“, sagt Anette Dabringhaus-Kall (38), „ist für mich, gesund zu sein und einen Arbeitsplatz zu haben, der mir Spaß macht und wo ich mich wohlfühle. Menschen an meiner Seite zu wissen, die zu mir stehen.“ Das sei ihr in diesen Tagen umso bewusster geworden, so die Witzheldenerin und amtierende Erntekönigin. Das Zuhause-Sein, die vielen Stunden mit der Partnerin – „viele Menschen lernen sich in einer solchen Ausnahmesituation ganz neu kennen“, sagt die 38-Jährige, die die Zweisamkeit in dieser Zeit „sehr genießt“, wie sie verrät.
Beruflich seien die zurückliegenden knapp dreieinhalb Wochen „purer Stress“ gewesen. Die Leiterin der Offenen Ganztagsschule (OGS) in Lützenkirchen, die mit ihrem Team sonst 250 Kinder betreut, rotierte zuletzt zwischen Notbetreuung, Mitarbeiter-Coaching und Bürokratie. Die Zeit daheim ist da ein guter Ausgleich. Die Ferien: ersehnte Pause. Entschleunigung.
Für Tobias Siefen (25) ist das Reisen in ferne Länder mit Glück verbunden. „Zuletzt war ich im Winter in Marokko“, erzählt der Leichlinger, der in Köln Versicherungswesen studiert. Er mag den Umgang mit anderen Menschen, ist in der Arbeiterwohlfahrt und deren NRW-weitem Jugendwerk aktiv. Außerdem engagiert er sich ehrenamtlich im Leichlinger Sozialkaufhaus Globulus.
Die sozialen Kontakte sind es auch, auf die sich Tobias Siefen am meisten wieder freut, wenn die Corona-Krise vorbei ist. „Glück bedeutet für mich vor allem, Zeit mit Menschen zu verbringen, die einem wichtig sind – also Familie und Freunde“, sagt er. Ganz darauf verzichten muss der 25-Jährige zurzeit allerdings nicht. „Die Vereinsarbeit erfolgt im Moment über Video-Konferenzen“, berichtet er. „Auch im Studium stehen wir über Zoom-Konferenzen in Kontakt.“
Björn Jakob (44), hatte unmittelbar vor der Corona-Krise einen großen Glücksmoment: Mit den von ihm trainierten Basketballern des Leichlinger TV stieg er von der Oberliga in die erste Regionalliga auf – mit 18 Siegen aus 18 Spielen. Die große Party zum Erfolg musste wegen der Pandemie allerdings ausfallen. Seitdem fehlt es ihm, mit seinem Team oder auch basketballinteressiertem Nachwuchs zu trainieren.
„Ich war pro Woche fünf oder sechs Mal in der Halle. Das war von jetzt auf gleich vorbei“, sagt er – und stellt damit klar, worauf er sich nach Corona am meisten freut. Seit der Ball ruht, hat der Teamleiter bei der Sparkasse Köln viel Zeit zum Nachdenken. „Man hinterfragt im Moment vieles“, erzählt Jakob. „Ich glaube, jetzt ist klarer als je zuvor: Gesundheit ist das größte Glück.“