Stadion-Chor 30 000 Menschen sollen in der BayArena singen
Leverkusen. · Für eine weihnachtliche Ausgabe von „Loss mer singe“ sucht der Veranstalter noch Chöre.
Dass in der BayArena gesungen wird, ist nichts Besonderes. Bei den Heimspielen von Bayer 04 sorgen die Fans in der Nordkurve für angemessene Lautstärke. Dass aber womöglich 30 000 Sänger wie aus einer Kehle dasselbe Lied singen, das rein gar nichts mit Fußball zu tun hat, sondern mit Weihnachten, das ist eine Premiere im Leverkusener Stadion.
„Loss mer Weihnachtsleeder singe!“, heißt die 2015 im Kölner Stadion gestartete Veranstaltung, die nur wenige Tage nach Beginn des Vorverkaufs ausverkauft ist. „Die Ticketanfrage ist weiterhin immens hoch“, sagt Ralf Becker, Geschäftsführer von DuMont LiveKon. Für den Veranstalter war das der Grund, über einen Export des Formats in die Nachbarstadt nachzudenken: „Mit Bayer 04 haben wir unseren Wunschpartner gefunden.“ Der Bundesligist stellt am Samstag, 21. Dezember, (Auswärtsspiel der Profis in Mainz) sein Stadion für das imposante Ereignis zur Verfügung.
„Eine tolle Veranstaltung“, schwärmt Stefan Kießling. Der Ehrenspielführer und Referent der Geschäftsführung ist Familienvater und hat zudem ein Faible für Weihnachtslieder: „Bei uns läuft vor und zu Weihnachten die Playlist rauf und runter.“ Sein Lieblingslied: „All I want for Chrismas“ von Mariah Carey.
Eine große Spannbreite können auch die Besucher am 21. Dezember in Leverkusen erwarten. „Es wird aber sehr klassisch werden“, kündigt Michael Kokott an. Als Leiter des Kölner Jugendchors St. Stephan hat er neben Bandleader Richie Hellenthal gewichtigen Einfluss bei der Auswahl der Lieder und kann dabei auf langjährige Erfahrungen in Köln zurückgreifen. Unterstützt wurden die Sänger und Musiker dort durch 50 Kölner Chöre mit allein 2000 Sängern. Eine solche Hilfe wünschen sich die Veranstalter auch in Leverkusen. Hiesige Chöre würden im Vorfeld angeschrieben oder könnten sich jederzeit beim Veranstalter melden. Gemeinsam mit der Band und dem Stephans-Chor sollen sie das musikalische Rückgrat bilden und auch schon bei einer Generalprobe unmittelbar vor Veranstaltungsbeginn teilnehmen.
Stadion eignet sich hervorragend, erklärt Chorleiter Michael Kokott
Das Fußballstadion als „Gesangstempel“ ohne Bühne, das funktioniert bestens, ist Chorleiter Kokott aus langjähriger Erfahrung überzeugt: „Das fühlt sich an wie in einer Kathedrale.“ Dazu passe das eingespielte Glockengeläut des „Dicke Pitter“ aus dem Dom zu Beginn der Veranstaltung und auch die aufwendig gestalteten Illuminationen auf dem Rasen und den Rängen, die für eine besondere vorweihnachtliche Stimmung sorgen. „Das ist ein Gänsehauterlebnis für alle“, sagt Kokott. Nicht von ungefähr gehörten auch viele Familien zu den Besuchern in Köln, wo das Gesangstreffen zwei Tage später, nämlich am 23. Dezember, stattfindet.
Neben dem Kölner Sänger Björn Heuser, der große Erfahrung mit Mitsingkonzerten hat, sollen auch noch weitere „Promis“ kommen. Sie werden in den nächsten Wochen bekanntgegeben.