Projekt in Meerbusch Lanker Pfadfinder bauen Schutzhütte
Lank-Latum. · Lange hat es gedauert, jetzt ist die Baugenehmigung für die Schutzhütte da. Pfadfinder Gottfried Bößen erzählt vom langen Weg zur Unabhängigkeit.
Eigentlich ist es im Winter ruhig auf dem Zeltplatz der Lanker Pfadfinder an der Pappelallee. Doch nicht in diesem Jahr: Endlich liegt die Baugenehmigung der Stadt für eine Schutzhütte vor, die noch in diesem Jahr fertig werden soll. Über die Zusage freuen sich die Pfadfinder umso mehr, weil sie so lange drauf gewartet haben. „Mehr als 20 Jahre haben wir uns mit Planung und Bauanträgen befasst.“, sagt Vorstand Steffen Mauritz.
Von Anfang an dabei war Gottfried Bößen, der 1967 bei den Lanker Pfadfindern eintrat. „Dieses Projekt begleitet mich seit 52 Jahren“, sagt er. „Damals war uns ein Ort besonders wichtig: das Schwanenbüschchen, ein kleines Waldstück am Ortsrand von Lank-Latum.“ Dort lagerten sie bis der Besitzer wechselte und sie das Waldstück nicht mehr nutzen durften.
In den folgenden Jahren wurden viele Pläne geschmiedet. „Mal war es die Lage unter einem Hochspannungsmast, mal der Preis oder die Größe, die es nicht möglich machten“, sagt Bößen. Das größte Problem: Der Jugendverband hatte nicht das Geld, um das große Projekt zu stemmen. Deshalb gründete Bößen 1981 den Förderkreis Lanker Pfadfinder, den es bis heute gibt. So gelang es den Pfadfindern, kleine Spenden zu sammeln. Auch Altpapiersammlungen, Tannenbaumaktionen und Weihnachtsbasare brachten Geld in die Kasse.
Mitte der 90er Jahre stellte ihnen die Pfarrei St. Stephanus ein Grundstück zur Verfügung. Das ursprünglich als Acker genutzte Stück Land musste allerdings nach einem akribischen Plan des Kreises Neuss aufgeforstet werden. Das angesparte Geld reichte gerade für die kostspielige Aufforstung und zwei gebrauchte, alte Bauwagen, die zu Toilettenwagen umgebaut wurden. 2012 erhielten die Pfadfinder eine großzügige Spende und konnten den Platz kaufen. „Aus dem Acker ist mittlerweile ein kleines Biotop geworden, in dem Jugendliche Natur erleben können, Lager abgehalten werden und Gruppenstunden stattfinden“, so Bößen.
Jetzt ist es Zeit, den Platz aufzuwerten, die Schutzhütte ist der nächste Schritt. Lieferung und Aufbau verzögern sich coronabedingt. „Wir sind aber guter Dinge, die Hütte noch im Januar aufzubauen.“ Anschließend sollen noch zwei Überseecontainer zu Sanitärcontainern umgebaut werden.
Auch hier werden die Pfadfinder mit einem altbekannten Problem konfrontiert: Die Rücklagen der vergangenen Jahre sind aufgebraucht, Aktionen wie die Altpapiersammlungen finden lange nicht mehr statt, weil sie keinen Ertrag mehr erbringen. Die Altpapiercontainer haben den Jugendverbänden diese Finanzierungsmöglichkeit genommen. Nun fehlt noch eine Menge Geld, um das Projekt abzuschließen.
Zur weiteren Finanzierung der Hütte haben die Lanker Pfadfinder die „Dachpfannenaktion“ ins Leben gerufen. Dazu konnten im vergangenen Oktober Dachpfannen in der Lanker Fußgängerzone gekauft und signiert werden. Die Aktion läuft weiter. „Seit fast 25 Jahren sind wir nun auf dem Platz, haben viele Rückschläge erlebt, Schwierigkeiten gemeistert und uns als echte Pfadfinder immer wieder frohen Mutes ans Werk gemacht“, sagt Bößen.