Mehr als sechs Jahre Haft für Gewalttäter vom Ebertplatz

Köln (dpa/lnw) — Nach dem gewaltsamen Tod eines 22-Jährigen auf dem Kölner Ebertplatz im Oktober 2017 hat das Landgericht Köln einen 26-Jährigen zu sechs Jahren und neun Monaten Haft verurteilt.

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Es sprach ihn am Mittwoch wegen Körperverletzung mit Todesfolge in Tateinheit mit Beteiligung an einer Schlägerei schuldig. Zwar habe der aus Marokko stammende Mann damals nicht den tödlichen Messerstich geführt. Aber er habe das Opfer aus Guinea verletzen wollen.

Hintergrund der Auseinandersetzung war nach Erkenntnis des Gerichts eine Revierstreitigkeit zwischen nordafrikanischen und westafrikanischen Drogenhändlern. Nachdem der Guineer im von anderen Dealern beanspruchten Teil des Platzes Drogen verkauft hatte, reklamierten diese den Erlös von zehn Euro für sich. Der 22-Jährige weigerte sich aber, zu zahlen. Es kam zum Streit, in dessen Verlauf das Opfer tödlich verletzt wurde. Der Haupttäter wurde bislang nicht gefasst.

Mit dem Strafmaß ging das Gericht über die Forderung von fünf Jahren der Staatsanwaltschaft hinaus. Man habe ein Zeichen setzen wollen, so der Vorsitzende, „dass derartige Streitigkeiten, in denen es um Reviere geht, hier in Köln nichts verloren haben“. Der Verteidiger des 26-Jährigen kündigte an, Revision einzulegen.

Die Tat auf dem Ebertplatz hatte für Entsetzen gesorgt. Der Platz galt in der Stadt als Schwerpunkt der Drogenkriminalität. Nach der Gewalteskalation erhöhte die Polizei ihre Präsenz. Mittlerweile ist der Platz umgestaltet worden und zieht viele Besucher an.