NRW Flüchtlingsminister Stamp fordert internationale Verteilung der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine

Düsseldorf · In Deutschland sind seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine mehr als 218 000 Kriegsflüchtlinge von der Bundespolizei registriert worden. NRW-Flüchtlingsminister Joachim Stamp fordert nun eine bessere Verteilung der Geflohenen.

NRW-Flüchtlingsminister Joachim Stamp hat eine internationale Verteilung von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine gefordert.

Foto: dpa/Marius Becker

Nordrhein-Westfalens Flüchtlingsminister Joachim Stamp (FDP) hat eine internationale Verteilung von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine gefordert. „Wir können eine menschenwürdige Unterbringung in den nächsten Wochen nur sicherstellen, wenn es eine internationale Verteilung gibt“, sagte der stellvertretende NRW-Ministerpräsident der Tageszeitung „Welt“ (Montag). Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) müsse international einen Gipfel auf den Weg bringen. „Wir brauchen auch die Solidarität der USA, von Kanada und Australien und vor allem von den anderen europäischen Ländern.“ Alle Länder müssten sich beteiligen und große Kontingente aufnehmen.

Er sehe in den europäischen Ländern eine ganz andere grundsätzliche Bereitschaft als noch bei der Flüchtlingskrise 2015. „Aber ich glaube, dass die Dimensionen der aktuellen Krise noch nicht allen klar sind.“ Eines von den Kriegszielen des russischen Präsidenten Wladimir Putin sei es, durch eine große Vertreibung die Nachbarländer zu destabilisieren.

Bei der Verteilung der Flüchtlinge in Deutschland schlug der FDP-Politiker vor zu prüfen, „ob man in den eher einwohnerärmeren Regionen im Osten möglicherweise großflächigere Einrichtungen bauen kann“.

In Deutschland sind seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine mehr als 218 000 Kriegsflüchtlinge von der Bundespolizei registriert worden. Nach UN-Angaben sind mehr als 3,1 Millionen Menschen aus der Ukraine ins Ausland geflohen. Allein in Polen kamen bisher rund zwei Millionen Menschen an.

(dpa)