Auseinandersetzung mit mentaler Gesundheit „Wie geht es mir wirklich?“

Elberfeld · Im Rahmen eines Uni-Projekts hat der Wuppertaler Student Yannic Hüttebräucker den Check-in Tag entworfen. Er möchte Menschen Infos und Tools geben, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen.

Check-in Tag: Das Projekt des Masterstudiengangs „Public Interest Design“ wurde von Yannic Hüttebräucker umgesetzt.

Foto: Michael Mutzberg Tel.0177 457

Yannic Hüttebräucker will mit seinem Projekt die Frage „Wie geht es mir wirklich?“ in den Alltag vieler Menschen bringen. Der Check-in Tag im Lokal „Schimmerlos“ an der Friedrich-Ebert-Straße öffnete am Samstag ab 14 Uhr seine Türen. Das Projekt soll zur Auseinandersetzung mit mentaler Gesundheit anregen und Menschen einladen, regelmäßig innezuhalten und zu reflektieren, sich Zeit für das eigene Befinden zu nehmen.

„Es ist wichtig, dass sich mehr Leute damit auseinandersetzen, wie es ihnen geht“, erklärt Yannic Hüttebräucker. Er hat das Projekt im Rahmen des Masterstudiengangs „Public Interest Design“ an der Bergischen Universität Wuppertal entworfen. Inhaltlich erhielt er Unterstützung vom Student Health Center der Universität.

Die Ausstellung im „Schimmerlos“ gibt Besuchern die Möglichkeit, Impulse und Bezugspunkte zu finden. Vorab hat Yannic Hüttebräucker Interviews geführt und zum Beispiel gefragt, was es für die Interviewten bedeutet, selbstfürsorglich zu sein, oder wann sie sich in letzter Zeit besonders wohl gefühlt haben. Einige Antworten hat er für die Ausstellung ausgewählt. Sie sollen verschiedene Perspektiven zu mentaler Gesundheit aufzeigen.

„Die Idee ist, dass man, wenn man hier reingeht, ein Starterpaket bekommen“, erklärt er. Besucher erhalten die wichtigsten Informationen, die sie brauchen, um sich mit ihrer eigenen mentalen Gesundheit zu befassen. Dazu gehört eine interaktive Wand, an der sie auf Haftnotizzetteln ihre eigenen Antworten zu Hüttebräuckers Fragen anbringen können, fachliche Informationen und ein „Giveaway“, eine Frage zum Mitnehmen, die man zu Hause an einem ruhigen, aber sichtbaren Ort anbringen kann. „Das kann man sich an die Kaffeemaschine hängen oder an den Zahnputzbecher“, schlägt Hüttebräucker vor. So wird man jeden Tag in einer ruhigen Minute daran erinnert, sich zu fragen, wie man sich fühlt, wie das Selbstempfinden in diesem Moment ist.

„Ich finde, das bringt etwas auf den Punkt, was einem immer begegnet, man begreift es aber oft nicht“, sagt Paula Straube, die den Check-in Tag besucht hat. Das Projekt biete die Möglichkeit, Impulse einzuholen und über bestimmte Begriffe nachzudenken. „Es ist eine Ausstellung und öffentlich, aber dennoch sehr persönlich“, kommentiert sie das Projekt. Anjuscha Erdmann findet die Idee der Giveaways gut. „Vielleicht macht man das öfter, macht sich Gedanken über den Besuch hinaus“, überlegt sie.

Die Ausstellung ist täglich von 14 bis 19 Uhr geöffnet und kann bis Samstag, 26. März besucht werden. Der Eintritt ist gratis, ein Ticket wird nicht benötigt. Am Mittwoch, 23. März, wird außerdem ein weiteres Projekt eingebunden, bei dem man vor Ort mit Fremden ins Gespräch kommen kann.