Freizeit in Meerbusch „Denkspielplatz“ hat ein neues Zuhause

Büderich · Das Awo-Mütterzentrum, in dem das Projekt für Kinder aus Migrantenfamilien angeboten wird, ist innerhalb von Büderich umgezogen. Freiwillige aus den Reihen des Rotary Clubs sowie Eltern der betreuten Kinder halfen beim Renovieren.

Denkspielplatz-Projektleiterin Magdalena Czaja, Wolfgang Schmüdderich und Winfried Spittler (re.) vom Rotary Club haben mit renoviert.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Mit Pinseln, Maler-Klebeband und Farbrollern umzugehen, gehört normalerweise nicht zum Alltag der Helfer, die sich am Wochenende für eine Aktion des Rotary Clubs Meerbusch (RC Meerbusch) gemeldet hatten. Trotzdem nahmen sie bestens gelaunt und teils mit einem Schutzkittel bekleidet das Werkzeug in die Hand und sorgten für einen frischen Anstrich der Räume Am Kapittelsbusch 29 in Büderich. In denen soll der „Denkspielplatz“ demnächst untergebracht werden.

„Es macht richtig viel Spaß. Alle packen heute mit an“, versichern Wolfgang Schmüdderich und Winfried Spittler stellvertretend für alle Helferinnen und Helfer aus den Reihen des RC Meerbusch. Die beiden Mediziner, die sich im Alltag um die Gesundheit der Meerbuscher Bürgerinnen und Bürger kümmern, bestätigen: „Die Hilfsbereitschaft ist sehr groß.“

Auch einige der Eltern, deren Kinder das Denkspielplatz-Angebot regelmäßig nutzen, packten teilweise sogar professionell beim Renovieren und Umziehen vom Awo-Mütterzentrum im Böhlerhof in die anderen, nahe gelegenen Awo-Räume mit an. Während in den auf zwei Etagen verteilten, großzügig geschnittenen und hellen Räumlichkeiten fleißig gewerkelt, abgeklebt oder schon mit Farbe gestrichen wurde, wurde eine Wand in der Küche vor dem Anstrich zusätzlich noch gesäubert. „Hier soll alles richtig ordentlich sein“, ist der allgemeine Tenor. Und Magdalena Czaja, seit sieben Jahren Denkspielplatz-Projektleiterin, ist glücklich: „Hier können sich die Kinder richtig austoben. Die neuen Räume sind etwa viermal so groß. In der geräumigen Küche unten finden die Kochkurse statt.

Außerdem gibt es auch einen Raum, der für das ‚Logische Denken‘ im Rahmen von Kursen vorgesehen ist, sowie eine Bibliothek.“ Sie berichtet, dass die Eltern der Kinder, die zwischen acht und 15 Jahre alt sind, aus unterschiedlichen europäischen Nationen kommen, vorwiegend aus Polen, Russland, Marokko oder der Türkei. Sie gehen in Meerbusch in die Haupt- oder Realschule oder aufs Gymnasium.

Nach getaner Arbeit gab es
ein marokkanisches Buffet

Und wer Nachhilfe in Deutsch, Mathematik oder Latein braucht, kann sich bei Magdalena Czaja melden: „Ich stehe in Kontakt mit den Eltern und leite eventuelle Schwierigkeiten in der Schule weiter.“ Winfried Spittler, der gemeinsam mit Greta Wilms, Charles Neidhart und Ralph Jörgens wöchentlich Nachhilfe-Stunden gibt, ergänzt: „Die Kurse sind manchmal ausgebucht. Aber bisher haben wir für jedes Kind einen Nachhilfeplatz gefunden. Die Schüler verbessern sich alle deutlich. Wir freuen uns über gute Noten.“

Das Lernen soll in den neuen Räumen mit Möglichkeiten auch für das Deutsch-Café oder Kaffee- und Kuchen-Nachmittage noch mehr Spaß machen. „Dass wir dieses große Projekt so reibungslos abgewickelt haben, spricht für unsere enge Gemeinschaft,“ findet Wolfgang Schmüdderich. Stefan Glimm, der mit ihm gemeinsam als Gemeindienst-Beauftragte für die Projekte des RC Meerbusch verantwortlich ist, ergänzt: „Zum Transport der Möbel und Spielsachen hat uns mein Schwager, Landwirt Rainer Roos aus Nierst, einen seiner Transporter kostenlos zur Verfügung gestellt.“

Für alle Beteiligten nimmt das seit dem Jahr 2014 vom RC Meerbusch finanziell unterstützte Projekt „Denkspielplatz“ im Rahmen der dem Service-Club wichtigen Ziele wie humanitäre Dienste einen hohen Stellenwert ein. Dass die neuen Räume unter anderem mit einem zusätzlichen Gymnastik-, Musik- oder Computerraum zum jetzigen Zeitpunkt bezogen werden können, ist ein sehr wichtiger Aspekt.

In krankheitsbedingter Abwesenheit des RC-Präsidenten Daniel Wilm erklärt Wolfgang Schmüdderich: „Die Räume, die wir im Böhlerhof genutzt haben, werden jetzt zügig zurück- oder umgebaut. Dort werden so bald wie möglich Flüchtlingsfamilien aus der Ukraine einziehen. Die Arbeiterwohlfahrt Mönchengladbach/Rhein-Kreis Neuss und die Stadt Meerbusch übernehmen dafür die Kosten. Außerdem bieten uns die größeren Räumlichkeiten die Möglichkeit, eine zusätzliche Betreuung von Flüchtlingskindern aus der Ukraine kurzfristig zu prüfen.“

Am Ende der arbeitsintensiven Tage in Büderich wurden alle belohnt, die bei Umzug und Renovierung geholfen haben – im großen Gemeinschaftsraum lockte ein üppig zubereitetes marokkanisches Buffet mit typischen Desserts.