Unglück in Mönchengladbach Regionalzug schleift Auto Hunderte Meter mit
Wickrath. · Eine Seniorin geriet versehentlich auf die Gleise und fuhr sich fest. Passanten retteten sie rechtzeitig aus dem Fahrzeug.
Als der Zugführer des Regionalexpress 4 das Auto auf den Gleisen in Wickrath sah, leitete er sofort eine Notbremsung ein. Doch einen Zusammenstoß mit dem Fahrzeug konnte er nicht mehr verhindern. Der Zug raste in den Wagen und schleifte ihn rund 400 Meter mit. Glück im Unglück: In den Autotrümmern saß niemand mehr. Wie die Bundespolizei mitteilte, hatten Zeugen die 81-jährige Fahrerin rechtzeitig aus ihrem Fahrzeug retten können. Sie erlitt einen Schock.
Bei dem Zugunglück am Donnerstagmorgen am Bahnübergang am Dahler Weg sind insgesamt sieben Menschen verletzt worden. Zunächst war von drei Verletzten die Rede, später meldeten sich vier Personen. Sie klagten über Nacken- und Rückenschmerzen aufgrund der Vollbremsung des Zuges. Drei Menschen wurden zur weiteren Abklärung ihres Zustands in Krankenhäuser transportiert. Wie die Feuerwehr mitteilte, wurden sie leicht verletzt.
Warum die 81-Jährige an dem beschrankten Bahnübergang zwischen Herrath und Wickrath auf die Gleise gefahren war, ist noch nicht abschließend geklärt. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei hatte die Autofahrerin in der morgendlichen Dunkelheit wohl die Gleise mit der Straße verwechselt und sich dann festgefahren. Zeugen hatten das mitbekommen und die Frau in Sicherheit gebracht.
Das Auto hatte sich
unter dem Zug verkeilt
Im Regionalexpress befanden sich zum Unfallzeitpunkt rund 200 Passagiere, wie Dajana Burmann, Sprecherin der Bundespolizei, sagte. Sie mussten im Zug warten, bis sie von Feuerwehr und Bundespolizei waggonweise über eine Rettungsplattform geholt und über die Gleise zum Bahnübergang geführt wurden. Dort standen Ersatzbusse bereit.
Die Bahnstrecke blieb stundenlang gesperrt
Gepäck, Fahrräder und ein gehbehinderter Mann wurden mit Draisinen zum Bahnübergang gefahren. Zum Abschluss unterstützte die Feuerwehr die Bahn noch bei der Bergung des völlig demolierten Autos, das sich unter dem Zug regelrecht verkeilt hatte.
Die Zugstrecke zwischen Aachen und Mönchengladbach blieb an der Unfallstelle im Stadtteil Wickrath stundenlang gesperrt. Betroffen waren der RE 4 und die RB 33. „Züge aus Aachen Hauptbahnhof enden/beginnen in Lindern. Züge aus Mönchengladbach Hauptbahnhof enden/beginnen in Rheydt Hauptbahnhof“, schrieb die Deutsche Bahn am Donnerstagmorgen bei Twitter. „In der Folge kommt es jetzt zu Verspätungen. Kurzfristig kann es zu Änderungen im Zuglauf kommen.“ Erst am Donnerstagmittag wurde die Verkehrsmeldung der Bahn schließlich zurückgenommen.
Der Bahnübergang in Wickrath sei mit einem Lichtzeichen und einer Halbschranke gut gesichert, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn. Das sei keine besonders gefährliche Stelle.