Demnächst in Mönchengladbacher Schwimmbädern Abtauchen in virtuelle Welten

Dülken · Mit Delfinen, Rochen und Meeresschildkröten schwimmen – dafür muss man nicht mehr weit reisen und in exotischen Gewässern tauchen. In Bädern der NEW geht es nun auch. Mittels einer Virtual-Reality-Brille sogar in 3D. Ein Test.

Damit Taucher mit der Virtual-Reality-Brille anderen Badegästen nicht in die Quere kommen, gibt es eine Leine und begrenzten Aktionsradius.

Foto: bauch, jana (jaba)

Anschnallen? Tauchpionier Jacques Cousteau hätte den Kopf geschüttelt. Und als Bruder im Geiste sind wir als Brillen-Tester auch erst mal irritiert. Was soll das mit dem schwarzen Gurt, den uns Martin Fiedling reicht? Das Ding hat ungefähr das Maß des Hosengürtels von Obelix – und von ästhetischen Bedenken mal abgesehen: Damit können wir doch gar nicht flott wie ein Fisch das ganze Becken des NEW-Bades am Ransberg in Dülken durchgleiten! Aber Fiedling, Azubi bei der NEW und heute Einweiser bei der Expedition in die endlichen Weiten des Schwimmbeckens, hat eine einleuchtende Erklärung: „Sie werden daran angeleint, denn mit der Brille sehen Sie nicht, wohin Sie schwimmen.“ Was zugegebenermaßen übel enden könnte für die übrigen Gäste im Becken – und womöglich auch für den Schädel des Testers, sollte der am Beckenrand Schiffbruch erleiden.

„Der Ozean ist plötzlich ganz nah, Fische treiben vor eurem Auge vorbei! Wie das geht? Mit unserer neuen Virtual-Reality-Attraktion in den NEW-Bädern“, preist der Badbetreiber seine neue Errungenschaft an, die in Dülken schon auszuprobieren ist und bald auch in den anderen NEW-Bädern vefügbar sein soll.

Fiedling reicht die Brille herüber. Die sieht klobiger aus als eine normale Taucherbrille und ist auch schwerer. Aber die Bedienung ist die gleiche: aufs Gesicht setzen, Gummiband über den Kopf ziehen, mit den Ströppen rechts und links festzurren – fertig. Fiedling führt uns ein paar Schritte durchs brusttiefe Wasser, hakt die Leine an einem schweren Sack auf dem Beckenboden ein. Schnorchel in den Mund klemmen, Fiedling startet das Gerät vom Beckenrand: Film ab und Köpfchen unter Wasser!

Uaaah! Vor uns liegt nicht mehr die langweilige Kachelwand, sondern ein Ozean. Bunte Fische schwimmmen umher, eine Schildkröte gleitet majestätisch auf uns zu, vor und unter uns tut sich eine korallenbestandene Schlucht auf. Abtauchen und hin! Zwei, drei Züge mit den Armen – dann gibt es einen Ruck und die Hände berühren Grund. Ach ja, die Leine und der Beckenboden!

Wenn’s nicht tiefer und nicht weiter geht, dann schauen wir doch mal, was rechts und links so geht. Ein bisschen rumrudern und – yipppieh – ein Wal schwimmt vorbei. Da haben wir zwar in echt schon mal größere Exemplare bewundern dürfen, aber egal. Spaß macht’s trotzdem. Zumal der 3D-Effekt rundum funktioniert. Rechts, links, oben, unten – überall ist Ozean, schwimmen Delfine, Rochen und Doktorfische. Nemo ist gefunden! Der Tester kugelt und purzelbaumt fidel durchs Nass, über Schiffswracks und bunte Pracht. Fünf Minuten Seligkeit. Dann endet der Film.

Fazit: Man sieht zwar, dass der Tauchgang keine echten Bilder liefert, sondern eine Animation. Aber die ist richtig gut, gibt Menschen ohne Taucherfahrung einen prima Eindruck von der Unterwasserwelt – macht voll Laune!

Info Es gibt zwei Filme, jeder ist fünf Minuten lang; ein Tauchgang kostet 5 Euro. Ein desinfizierter Schnorchel werde bereitgestellt, sagt die NEW. Zu buchen in der Rubrik „Veranstaltungen“ auf: