1. Mai: Der DGB fordert faire Löhne
Auf dem Rheydter Marktplatz wird bis nach 15 Uhr geredet und gefeiert.
Mönchengladbach. „Es ist an der Zeit, die gesellschaftliche Spaltung zu stoppen“, sagt Hans Lehmann. Der ehemalige Monforts-Betriebsrat ist Vorsitzender des Gladbacher DGB und damit Mitveranstalter der Mai-Veranstaltung mit dem Slogan „Das ist das Mindeste — faire Löhne — soziale Sicherheit“. „Wenn wir das erreichen, wird die Spaltung nicht größer“, sagte Lehmann am Mittwoch.
Der 1. Mai, der „Tag der Arbeit“, führt Hunderte zu einer Demo zusammen, die um 10.30 Uhr am DGB-Haus, Rheydter Straße 328, beginnt und die auf dem Rheydter Marktplatz in ein „Familienfest“ bis nach 15 Uhr aufgeht.
Um 11.30 Uhr spricht hier u.a. Bertin Eichler vom IG-Metall-Bundesvorstand. Eichler will vorher am Gewerkschaftshaus ein Schild anbringen: „Respekt! Kein Platz für Rassismus. www.respekt.tv“. An der Aktion beteiligen sich auch Sportler wie Borussias Abwehrchef Dante.
Eine (bekannte) Kernforderung der Gewerkschaften ist „gleicher Lohn für gleiche Arbeit für Stamm- und Leihbeschäftigte“. „Wie lange braucht die Politik noch, um den allgemeinen gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro die Stunde einzuführen“, fragt schon ein wenig bissig Mechtild Schratz, Verdi-Geschäftsführerin.
Gleichzeitig gelte es, unsere vor der Pleite stehenden Städte „als lebenswerten Ort“ zu retten. Das gehe nur über eine „gerechtere Steuerpolitik und eine bessere Finanzausstattung unserer Kommunen“, meint Schratz. Am 1. Mai will man darüber mit Bürgern reden und ihre Anregungen aufnehmen. Als Mini-Preis winkt ein Säckchen mit Sand — für das Straßen-Schlagloch vor der Haustür.
Wie sehr Firmen auf Kosten von Arbeitnehmern sparten, zeige die erschreckende Zunahme allein bei der Leiharbeit. Klaus Churt, er ist DGB-Regionalsekretär: „Sie stieg in Gladbach von 2003 bis 2009 um 61 Prozent.“ In absoluten Zahlen: Von 1482 auf 3797 Beschäftigte.